Die klirrende Kälte sorgt für eine heikle Situation in den Bergen.
Mindestens vier Menschen sind am Wochenende in Norditalien durch Lawinen in den Tod gerissen worden. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, kam ein Mann am Sonntag bei Belluno ums Leben, ein zweiter wurde schwer verletzt per Helikopter ins Krankenhaus gebracht. Die beiden Italiener waren am Morgen auf dem Cimon di Palantina in den venezianischen Alpen von herabstürzenden Schneemassen überrascht worden. Ein dritter Begleiter war unverletzt geblieben und hatte Alarm schlagen können.
Auch in Österreich herrscht momentan Lawinenalarm!
Ein 17-jähriger Italiener aus Malcesine am Gardasee wurde am Sonntag tot geborgen. Der Jugendliche war am Vortag mit zwei Freunden auf dem nahe gelegenen Monte Baldo bei einer Abfahrt außerhalb der erlaubten Pisten von einer Lawine überrascht worden. Einer der jungen Skifahrer war bereits Samstagabend tot gefunden worden, der Dritte hatte verletzt Hilfe anfordern können.
Weiter nördlich in den Alpen bei Lecco wurde am Sonntag die Leiche eines 50-jährigen Italieners gefunden. Der Mann war seit Samstag von Rettungskräften gesucht worden. Auch er wurde von einer abstürzenden Schneewand überrascht.
Kaltfront
Durch eine Kaltfront, die vor allem den Norden Italiens
seit einer Woche mit klirrenden Minustemperaturen und starkem Schneefall
überzieht, herrscht in fast allen nördlichen Berggebieten sowie in den
mittelitalienischen Abbruzzen erhöhte Lawinengefahr.
Wunder in der Schweiz
Ein Waadtländer hat in der Schweizer Region
Evolène 17 Stunden unter einer 50 Zentimeter dicken Schneedecke überlebt.
Der 21-Jährige war am Samstag außerhalb der markierten Skipiste von einer
Lawine verschüttet worden. Erst am Sonntag gelang es den Rettungskräften,
ihn zu bergen.
Nach Angaben der Walliser Kantonspolizei vom Sonntag war der junge Mann am Samstag gegen 16.30 Uhr von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. Bei einer sofort eingeleiteten Suchaktion wurde außerhalb der markierten Piste ein Lawinenkegel festgestellt. Eine Skispur führte in die Lawine und verlor sich in den Schneemassen. Die Suche musste aufgrund von Sicherheitsrisiken allerdings um 1.30 Uhr unterbrochen werden.
Leichte Unterkühlung
Bei Tagesanbruch überflog ein
Helikopter der Air-Glacier die Lawine. Rettungskräfte registrierten
Bewegungen auf dem Lawinenkegel und konnten den Vermissten in der Folge
bergen. Bei vollem Bewusstsein und mit leichter Unterkühlung wurde er ins
Spital geflogen.