Das US-Shuttle hat Probleme an den Heizeinheiten.
Technische Probleme haben den letzten Start der US-Raumfähre "Endeavour" am Freitag kurzfristig platzen lassen. Grund seien Schwierigkeiten mit einer Beheizungsvorrichtung, teilte die US-Weltraumbehörde NASA mit. Neuer Starttermin sei nun frühestens Sonntag. Als Zuschauer hatten sich unter anderem Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle angekündigt. 750.000 Zuschauer wurden erwartet. Das Präsidentenpaar wollte trotz der Absage nach Cape Canaveral reisen, teilte das Weiße Haus mit.
Letzter Flug
Es ist der letzte Flug der "Endeavour" und der vorletzte einer der legendären Orbiter überhaupt. Dann werden die Raumfähren eingemottet. Zu den Gästen des Starts sollte auch die Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords zählen, die bei einem Attentat im Jänner durch einen Kopfschuss schwer verletzt worden war. Sie reiste mit ihren Ärzten an. Giffords ist die Frau von "Endeavour"-Kommandant Mark Kelly.
Die sechsköpfige Besatzung der Raumfähre war schon am Shuttle eingetroffen, als die NASA den Start stoppte. Schon bei den vergangenen Starts der Shuttles war es immer wieder zu Verzögerungen wegen technischer Schwierigkeiten gekommen. Im Februar war die Raumfähre "Discovery" erst Monate nach dem ursprünglich geplanten Termin zu ihrer letzten Reise ins All aufgebrochen.
Hat die Raumfähre es einmal ins All geschafft, warten auf die Mannschaft zwei arbeitsreiche Wochen. Viermal sollen die Männer aussteigen, um die Internationale Raumstation auf Vordermann zu bringen. Die Liste der Reparaturen und Installationen ist lang wie selten - mit gutem Grund: Ihr abschließender Außeneinsatz am 9. Mai wird der letzte für Astronauten eines Nasa-Shuttles sein. Für den "Atlantis"-Flug im Juni ist keiner mehr geplant.
Shuttle-Mitarbeiter gekündigt
Danach ist die Ära der wiederverwendbaren US-Raumfähren nach fast 30 Jahren beendet. Tausende Shuttle-Mitarbeiter haben bereits ihre Kündigungen erhalten. Die "Endeavour" wird nach mehr als 166 Millionen Kilometern im All und 4.500 Erdumrundungen ihren Ruhestand im Wissenschaftszentrum in Los Angeles verbringen.
Der letzte Flug der "Endeavour" hat Massen von Raumfahrt-Fans nach Cape Canaveral gelockt. Polizisten und Freiwillige versuchen seit Tagen, dem Andrang der Zuschauer Herr zu werden. Parkplätze waren stark nachgefragt, Kirchen verkauften Essen und T-Shirts, um damit Geld für wohltätige Zwecke einzunehmen. Hotels waren ausgebucht, viele Besucher übernachteten in Zelten.