Künftig im Museum

Letzter US-Shuttle startet am 8. Juli

24.06.2011


30 Jahre nach erstem Start hebt mit der "Atlantis" zum letzten Mal ein Shuttle ab.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Ziel der zwölftägigen Mission mit drei Männern und einer Frau an Bord ist die Internationale Raumstation ISS, anschließend folgt die "Atlantis" ihren Schwesterschiffen "Discovery" und "Endeavour" in den Ruhestand. Die US-Raumfähren "Challenger" und "Columbia" verlor die NASA durch Unfälle, die 14 Astronauten das Leben kosteten. Ursprünglich waren die Erwartungen an die damals neue NASA-Flotte hoch - letztlich gab es auch viel Kritik und seit Jahren gelten die Raumfähren als altersschwach und Sicherheitsrisiko.

Im Jänner 1972 hatte der damalige US-Präsident Richard Nixon die Entwicklung einer wiederverwendbaren Raumfähre angekündigt. Mit dem Start der "Columbia" am 12. April 1981 erfolgte der Jungfernflug der Shuttles mit den zwei Astronauten John Young und Robert Crippen an Bord. Nach 36 Umrundungen der Erde landete die Columbia nach zwei Tagen unter dem Jubel der Schaulustigen wie ein Flugzeug wieder auf der Edwards Air Force Base im US-Bundesstaat Kalifornien.

135 Missionen im All
Mit dem letzten Start eines Shuttles im Juli werden die fünf Fähren der Flotte insgesamt 135 Mal ins All aufgebrochen sein: Zunächst ging es um Satellitentransporte, später dienten die Missionen vor allem Forschungszwecken und lieferten Beiträge zum Aufbau der Internationalen Raumstation ISS und ihrer Versorgung. Die für die Besatzung tödlichen Katastrophen der "Challenger" 1986, die kurz nach dem Start explodierte, sowie der "Columbia" 2003, die  beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerbrach, werfen allerdings dunkle Schatten auf das Programm.

Teuer und gefährlich
Von der neuen Generation von Raumfähren hatte man sich ursprünglich mehr Kosteneffizienz erwartet. Zwölfmal pro Jahr sollten die Raumfähren ins All starten. Tatsächlich flogen die Orbiter im Durchschnitt viermal pro Jahr ins All. Statt wie geplant zehn Millionen Dollar (7,14 Mio. Euro) kostete jeder Flug rund 500 Millionen Dollar (357 Mio. Euro). Nicht nur in puncto Kosten und Einsätze blieben die Shuttles hinter den Erwartungen zurück. Kritisiert wurden auch immer wieder die Gefährlichkeit der Flüge sowie der mit den Missionen verbundene hohe Arbeitsaufwand.

US-Astronauten werden ab Sommer vorerst nur noch als Passagiere der russischen Sojus-Raketen zur ISS fliegen können. Erstmals seit einem halben Jahrhundert sind die USA damit nicht mehr in der Lage, Menschen ins All zu befördern - Insider sprechen von einem Trauerspiel. Die NASA will sich künftig auf die bemannte Raumfahrt ins tiefere All konzentrieren und arbeitet dazu an einem "Multi-Purpose Crew Vehicle" (MPCV).
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel