Attacke auf Blauhelme

Libanon: UNO-Soldaten bei Angriff verletzt

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Italiens Verteidigungsminister dementierte Berichte über Todesopfer.

Bei einer Bombenexplosion sind im Libanon am Freitag sechs italienische Blauhelmsoldaten verletzt worden. Niemand schwebe in Lebensgefahr, sagte Italiens Verteidigungsminister Ignazio La Russa am Abend. Er dementierte Medienberichte, nach denen zwei italienische Soldaten der UN-Mission im Libanon (UNIFIL) getötet worden seien.

Die ferngesteuerte Bombe explodierte, als der Konvoi der Patrouille die Küstenstadt Saida passierte. Die Soldaten waren demnach auf dem Weg von der Hauptstadt Beirut in den Süden des Landes. La Russa berichtete, dass einem der verletzten Soldaten der Verlust eines Auges drohe. Ein weiterer Soldat sei notoperiert worden.

Außenminister Franco Frattini erklärte nach dem Anschlag, dass Italien sein Kontingent im Libanon reduzieren wolle. "Wir werden den Weg für eine schrittweise Reduzierung unserer Gruppen im Libanon finden", sagte Frattini. Regierungschef Silvio Berlusconi drückte den verletzten Soldaten und ihren Angehörigen seine Nähe aus. Staatschef Giorgio Napolitano erklärte sich wegen des Anschlags bestürzt.

Die UNIFIL-Mission überwacht seit 1978 die Grenze zwischen dem Libanon und Israel. Nach dem Libanon-Krieg im Jahr 2006 erweiterte der UNO-Sicherheitsrat das Mandat und beauftragte die Blauhelmsoldaten, auch die Seewege zu kontrollieren und Waffenschmuggel zu unterbinden. An diesem Einsatz beteiligen sich auch deutsche Marinesoldaten. Italien ist der größte Truppensteller beim Libanon-Einsatz. Nach dem Rückzug Belgiens im Vorjahr gab es eine Anfrage der UNO, ob sich Österreich an der Mission beteiligen will. Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) reagierte jedoch ablehnend.
 

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