Kühles und feuchtes Wetter hat am Freitag die Löscharbeiten in Kalifornien erleichtert.
"Heute wird der beste Tag der Woche für die Feuerwehrleute sein", sagte ein Mitarbeiter des Nationalen Wetterzentrums. Die besseren Wetterbedingungen sollten den Feuerwehrleuten nun helfen, zwei größere Brände in San Diego County und Orange County ebenfalls unter Kontrolle zu bekommen.
Brände unter Kontrolle
Sechs Tage nach Ausbruch der
verheerenden Feuer waren die meisten Brände unterdessen weitgehend unter
Kontrolle oder gelöscht. Erschöpfte Familien kehrten zu ihren Häusern
zurück, die viele unbeschädigt, hunderte jedoch bis auf die Grundmauern
niedergebrannt vorfanden.
Zwölf Tote
Die Zahl der Toten stieg mittlerweile auf zwölf.
Im Süden Kaliforniens waren bis zum Freitagmorgen rund 2000 Quadratkilometer
Land niedergebrannt und etwa 2000 Gebäude zerstört worden. Allein in San
Diego County wurden die Schäden auf mehr als eine Milliarde Dollar
geschätzt. Zeitweise waren ungefähr 500.000 Menschen in Sicherheit gebracht
worden.
Bewohner kehren zurück
Zehntausende Bewohner, die vor den
Flammen flüchten mussten, konnten inzwischen in ihre Wohngebiete
zurückkehren. Dabei spielten sich immer wieder erschütternde Szenen ab.
Viele von ihnen fanden nur noch Trümmer und Asche. Familien suchten in den
schwarzen Ruinen und Bergen von Asche und Stahl nach Wertgegenständen und
Erinnerungsstücken. Einige entdeckten nur nur noch Porzellanscherben,
verschmorte Fahrräder und ausgebrannte Kühlschränke.
"Wir sehen die Bilder im Internet oder im Fernsehen - aber es ist ein gewaltiger Unterschied, wenn man es direkt miterlebt", sagte Louela Binlac dem Sender CNN vor den Überresten ihres Hauses in Rancho Bernardo. "Das Wichtigste ist aber ist, dass unsere Familie noch beisammen ist. Alle sind in Sicherheit, und wahrscheinlich werden wir das Haus wieder aufbauen. So etwas kann man ersetzen." Andere äußerten sich verzweifelt. "Es ist alles verbrannt, alles weg. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll", klagte eine Frau, die vor ihrem niedergebrannten Haus in Tränen ausbrach.
Brandstiftung
Unterdessen verstärkte sich der Verdacht, dass bei
einigen Feuern Brandstiftung im Spiel war. Die Behörden in Orange County
südlich von Los Angeles setzten eine Belohnung von 150.000 Dollar (gut
100.000 Euro) für die Ergreifung der Täter aus.
Bush zu Besuch
Gemeinsam mit dem kalifornischen Gouverneur hatte
US-Präsident George W. Bush am Donnerstag die am schwersten betroffenen
Gebiete überflogen. Dabei stellte er erneut rasche Hilfe für Betroffene in
Aussicht. "Wir in Washington werden Euch nicht vergessen",
versprach Bush.