Schwere Vorwürfe aus Portugal: Die Polizei vermutet, dass Madeleine auf dem Meeresboden versenkt wurde - von einer Jacht aus.
Im Fall der vierjährigen Maddie McCann kommt es jetzt zu einer weiteren dramatischen Wende. Der portugiesische Nachbar der McCanns, Robert Murat (33), soll Maddie von einer Jacht aus im Plastiksack mit einem Stein beschwert ins Meer geworfen haben - an einer Stelle mit 1.000 Meter Tiefe. Ein Ermittler zur portugiesischen Zeitung Diario de Noticias: "Deshalb existiert ihr Körper nicht mehr." Murat war bereits einmal Verdächtiger im Fall Maddie. Er gab an, zur Tatzeit geschlafen zu haben. Später sagten Zeugen bei der Polizei aber aus, ihn kurz nach Maddies Verschwinden am Tatort gesehen zu haben.
Was geschah am 3. Mai?
Für Verwirrung sorgt dieser neue Ansatz
der portugiesischen Polizei, da gestern die französische Tageszeitung France
Soir berichtete, dass eine Überdosierung mit Medikamenten zum Tod des
Mädchens geführt hat: "Das Mädchen hat ein Medikament
eingenommen - ohne Zweifel Schlaftabletten. Und zwar in großen Mengen."
Das ergab eine Analyse von Körperflüssigkeiten, die im Kofferraum des
Mietautos von Maddies Eltern gefunden wurden.
Tabletten statt Babysitter?
Dieses Detail erhärtete den
Verdacht, dass Maddies Eltern, Kate und Gerry McCann (beide 39), mit dem
Verschwinden ihrer Tochter in Zusammenhang stehen: Das britische
Ärzte-Ehepaar hätte demnach ihrer Tochter Schlafmittel verabreicht, um einen
angenehmen Abend zu zweit während ihres Urlaubsaufenthaltes in Portugal
verbringen zu können.
Als sie die Überdosierung bemerkten, gerieten sie in Panik, schafften die Leiche ihrer Tochter fort, indem sie sie zuerst auf ein Schiff brachten, dann von dort aus, mit Steinen beschwert, ins Meer warfen. Anschließend spielten sie eine Entführung vor, so der Vorwurf. Ob Murat mit Wissen der Eltern am Verschwinden von Maddie beteiligt war, soll die Polizei mit Hochdruck prüfen. Zudem werden jetzt die Tagebücher der Mutter eingehend von Psychologen untersucht, ob sie Rückschlüsse über mögliche Motive bieten.
McCanns wehren sich
Der Vater des vermissten vierjährigen
Mädchens, Gerry McCann, hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, seine Tochter sei
an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben: "Es gibt riesige
Krater in all diesen Theorien, in diesen aberwitzigen Anschuldigungen."