Der konservativen Regierung gelang mit der Festnahme von Boss Leyva ein bedeutender Schlag gegen das organisierte Verbrechen.
Mit der Festnahme des mutmaßlichen Drogenbosses Alfredo Beltran Leyva ist der konservativen mexikanischen Regierung ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelungen. Nach Angaben der Justizbehörden vom Montag (Ortszeit) wurde Leyva am Sonntag im nordwestlichen Bundesstaat Sinaloa festgenommen und nach Mexiko-Stadt überführt.
Der unter dem Namen "El Mochomo" bekannte Mann soll zu den Chefs des berüchtigten Sinaloa-Kartells gehören. Leyva wird vorgeworfen, Gruppen von Auftragskillern zu kontrollieren und in Drogenschmuggel, Geldwäsche sowie Beamtenbestechung verwickelt zu sein.
Trug 900.000 Dollar und eine Kalaschnikow bei sich
Bei seiner
Festnahme hatte er den Angaben zufolge 900.000 Dollar (615.000 Euro)
Bargeld, ein Sturmgewehr vom Typ AK-47 sowie mehrere Luxus-Uhren bei sich.
Auch drei seiner Begleiter wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Das
Sinaloa-Kartell ist in zahlreichen Ländern Süd- und Mittelamerikas aktiv und
versorgt unter anderem die USA mit Kokain und synthetischen Drogen. Im Mai
2006 warf die US-Regierung Leyva und seinem Bruder Hector vor, zwischen 1998
und 2000 etwa 50 Tonnen Kokain in die USA geschmuggelt zu haben.
Wichtigster Drogenboss
Leyva ist der wichtigste Drogenboss, der
den mexikanischen Ermittlern seit dem Amtsantritt des konservativen
Präsidenten Felipe Calderon Ende 2006 ins Netz gegangen ist. Calderon hat
die Anti-Drogen-Politik zu einem Schwerpunkt seiner Regierung gemacht. Im
Kampf gegen die zunehmende Drogenkriminalität setzt Mexiko seit vergangenem
Frühjahr eine mehr als 20.000 Mann starke Armee-Sondereinheit ein. Ende 2007
verkündeten die mexikanischen und die US-Regierung einen gemeinsamen
Sicherheitsplan gegen Drogenschmuggel und organisiertes Verbrechen.
Ein mexikanischer Experte für Drogenhandel, der Journalist und Buchautor Ricardo Ravelo, sagte, die Festnahme sei ein "schwerer Schlag" für das Sinaloa-Kartell, habe es aber nicht zerschlagen. Der US-Botschafter in Mexiko, Anthony Garza, beglückwünschte Calderon in einer Erklärung zu der Festnahme. Gegen Leyva laufen nach Angaben der mexikanischen Generalstaatsanwaltschaft derzeit drei Ermittlungen und zwei Strafverfahren. Außerdem liegt ein Auslieferungsantrag vor.