Vicente Zambada Niebla konnte durch Hinweise aus der Bevölkerung festgenommen werden.
Im Kampf gegen Drogenbanden hat das mexikanische Militär einen der Anführer des mächtigen Sinaloa-Kartells gefasst. Nach Armeeangaben vom Donnerstag wurde Vicente Zambada Niebla, genannt "El Vicentillo", am Mittwoch zusammen mit fünf Leibwächtern in Mexiko-Stadt festgenommen. Zambada Niebla war demnach für die "operativen und logistischen Strukturen" des Sinaloa-Kartells verantwortlich.
Den Angaben zufolge führten Hinweise aus der Bevölkerung zur Festnahme von Zambada Niebla. Die Anwesenheit schwer bewaffneter Männer in drei Luxusautos war den Bewohnern eines vornehmen Viertels im Süden der Hauptstadt verdächtig vorgekommen. Polizisten und Soldaten beschlagnahmten mehrere Schusswaffen sowie umgerechnet mehr als 4.000 Euro.
Zambada Niebla soll im vergangenen Jahr die Nachfolge des Anfang 2008 verhafteten Alfredo Beltran Leyva angetreten haben. Sein Vater Ismael Zambada Garcia gehört ebenfalls zu den Bossen des Sinaloa-Kartells. Dessen Pate, Joaquin Guzman, befindet sich seit seinem Ausbruch aus dem Hochsicherheitsgefängnis der westmexikanischen Stadt Guadalajara 2001 auf der Flucht. Das US-Magazin "Forbes" nahm Guzman, dessen Vermögen auf eine Milliarde Dollar (731 Mio. Euro) geschätzt wird, vor wenigen Tagen auf Platz 701 in seine Liste der reichsten Menschen der Welt auf.
Das Sinaloa-Kartell kämpft mit anderen Banden in dem an die USA grenzenden Norden des Landes um die Vorherrschaft im Drogengeschäft. Die mexikanische Regierung startete Ende 2006 eine Offensive gegen die Drogenbanden, an der mehr als 36.000 Polizisten und Soldaten beteiligt sind. Im vergangenen Jahr wurden in Mexiko im Zusammenhang mit Kämpfen der Drogenkartelle untereinander mindestens 5.300 Menschen ermordet.