Der zuständige Richter sagte, er sei "zu beschäftigt". Der Justizminister ist verzweifelt: In Italien werde "wirklich alles absurd".
Weil ein italienischer Richter "zu beschäftigt" war, sind zwei zu jeweils 24 Jahren Haft verurteilte Mafia-Bosse aus Sizilien auf freiem Fuß. Italiens Justizbehörden ordneten am Dienstag eine Untersuchung des Vorgangs an und auch Justizminister Luigi Scotti will sich persönlich einschalten.
Richter säumig - Mafiabosse frei
Die Mafiosi Giuseppe
Lombardo und Carmelo Barbieri mussten zwei Jahre nach ihrer Verurteilung
freigelassen werden, weil der zuständige Richter seinem Urteil nicht
fristgerecht die Urteilsbegründung hatte folgen lassen.
Pensionskürzung als Strafe
Er sei "zu beschäftigt" gewesen,
sagte der Richter. Ihm wurden wegen dieser Arbeitshaltung bereits zwei Jahre
seiner Pension gekürzt. In Italien werde "wirklich alles absurd", meinte der
Justizminister.