Brutaler Mord

Mann enthauptete Busfahrgast - Prozess in Kanada

04.03.2009

In einem Bus im kanadischen Winnipeg köpfte ein Mann einen Fahrgast. Jetzt wird dem 40-Jährigen der Prozess gemacht.

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Weil er seinen Sitznachbarn während einer nächtlichen Busfahrt getötet und enthauptet hat, steht seit Dienstag ein 40-Jähriger im kanadischen Winnipeg vor Gericht. Der Angeklagte hat das Verbrechen eingeräumt. Die grauenvolle Tat geschah im vergangenen Sommer während einer Fahrt im Greyhound-Bus 80 Kilometer westlich von Winnipeg. Den Vorwürfen zufolge erstach der Angeklagte Vincent Li seinen Sitznachbarn ohne ersichtlichen Grund. Nach Aussagen von Zeugen enthauptete er die Leiche des 22 Jahre alten Tim McLean und schwang den Kopf vor den Augen der Mitreisenden hin und her.

Geständnis - er will hingerichtet werden
Li bekannte sich zu der Tat und bat das Gericht um seine Hinrichtung. Er könnte nach Berichten örtlicher Zeitungen wegen geistiger Unzurechnungsfähigkeit um eine lebenslange Freiheitsstrafe herumkommen und stattdessen unbefristet in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen werden. Richter John Scurfield will möglichst schon bis Donnerstag (Ortszeit) das Urteil sprechen. Wen Scurfield in den Zeugenstand bitten wird, war zunächst nicht bekannt. Keiner der Mitreisenden soll gezwungen werden, vor Gericht noch einmal den Horror jener Nacht zu durchleben.

Der 40-jährige ehemalige Zeitungsausträger war im Oktober von Gutachtern als prozessfähig eingestuft worden. Er ist Medien zufolge in psychiatrischer Behandlung. Li soll sein Opfer nicht nur enthauptet, sondern auch Teile von der Leiche abgetrennt und gegessen haben.

"Netter Kerl"
Vor der Tat galt Li als "netter Kerl". Sein Arbeitgeber lobte ihn dafür, dass "er gute Arbeit für uns gemacht" hat. Li selbst hat sich zu einem möglichen Motiv bisher nicht geäußert.

Derweil besteht die Familie des Opfers darauf, dass Li lebenslang hinter Gitter kommt. McLeans Mutter erhob vor einem Zivilgericht Anklage gegen Li, die Busgesellschaft, die kanadische Polizei und die kanadische Regierung.

Foto: (c) AP

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