Nach den schwersten Kämpfen zwischen äthiopischen Interventionstruppen und islamischen Widerstandskräften in der somalischen Hauptstadt seit Monaten sind am Samstag tausende Menschen aus Mogadischu geflohen.
Die Einwohner flüchteten nach Augenzeugenberichten auf Lastwagen, Eseln oder zu Fuß. "Die Äthiopier töten sogar die Frauen. (...) Wir haben keine andere Wahl, als zu fliehen", sagte ein Mann. Wegen der Gefechte der vergangenen zwei Wochen verließen nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) bereits etwa 90.000 Menschen Mogadischu oder wurden innerhalb des Stadtgebiets vertrieben.
Donnerstag und Freitag waren bei den schweren Kampfhandlungen mindestens 59 Menschen getötet worden. Am Samstag war die Lage ruhig. Leichen äthiopischer Soldaten waren am Vortag durch die Straßen geschleift und von einem wütenden Mob mit Steinen beworfen. "Tod den Aggressoren und ihren Strohmännern!", riefen Hunderte Menschen, unter ihnen zahlreiche Frauen und Kinder. Die Regierung von Präsident Abdullahi Yusuf Ahmed ist vollständig von äthiopischer Militärhilfe abhängig. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat den Konfliktparteien "zügellose Kriegsverbrechen" vorgeworfen. Die äthiopischen Truppen und ihre somalischen Verbündeten seien ebenso wie die Islamisten verantwortlich für "massives Leiden der Zivilbevölkerung".