Aus einem Massengrab in Ciudad Juárez sind 4250 Leichen exhumiert worden. Nun soll die DNA-Analyse bei der Identifikation helfen.
In der wegen einer jahrelangen Mordserie an Frauen berüchtigten mexikanischen Stadt Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA sind 4250 Leichen aus einem Massengrab exhumiert worden. Wie ein Sprecher der örtlichen Staatsanwaltschaft am Dienstag sagte, sollen die Überreste unter anderem mit Hilfe von DNA-Analyse identifiziert werden, um nach einem Abgleich mit Vermisstendateien mögliche Verschwundene und Mordopfer ermitteln zu können.
Die meisten Toten sind Männer
Der Sprecher wies zugleich
darauf hin, dass es sich bei den meisten der in dem Massengrab verscharrten
Toten um Männer handle. In dem Graben lägen sowohl Hunderte Opfer
organisierter Kriminalität als auch Unfallopfer und Migranten, aber auch
Menschen, die eines natürlichen Todes gestorben seien.
In fünf Jahren über 230 Personen verschleppt
Nach
amtlichen mexikanischen Angaben wurden in Ciudad Juárez zwischen 1993 und
1998 35 Frauen und 198 Männer verschleppt. Bis 2006 verzeichnen die Behörden
allein 380 getötete Frauen aus der Stadt - die Menschenrechtsorganisation
amnesty international (ai) geht von mehr als 400 Opfern seit 1993 aus,
andere regierungsunabhängige Organisationen sogar von mehr als 800. Die
Vereinten Nationen wiesen in den vergangenen Jahren wiederholt auf die
Mordserie hin.