120.000 Euro stellen Maddies Eltern für eine neue Medienkampagne bereit. Unterdessen wurde bekannt, dass Kate McCann erneut verhört wird.
Die Eltern der verschwundenen Madeleine haben eine neue Medienkampagne auf der Suche nach ihrer vierjährigen Tochter ins Leben gerufen. Rund 80.000 Pfund (120.000 Euro) aus dem Madeleine- Fonds sollten für europaweite Anzeigen in Zeitungen, im Fernsehen und auf Reklamewänden verwendet werden, teilte Gerry McCanns Bruder John am Samstag mit. Portugiesische Medien berichteten, dass die Mutter des Mädchens wieder einvernommen werden soll.
Vorbereitung auf kommende Woche
Eine Sprecherin der Familie
sagte, Kate und Gerry McCann würden nun "Bilanz" der vergangenen Tage ziehen
und sich auf die kommende Woche vorbereiten. Sie bräuchten nun etwas Ruhe
und planten nicht nach Portugal zurückzukehren, außer sie bekämen eine
Anweisung durch die Behörden.
Das Treffen mit den Sozialbehörden sei "gut" verlaufen, es stehe "keine Entscheidung" aus. Zuvor war spekuliert worden, dass die Eltern womöglich ihre Zwillinge abgeben müssen, weil sie nun Verdächtige in dem Fall sind. Behördenvertreter hatten das Ärzteehepaar aus Rothley in Mittelengland in den vergangenen Tagen routinemäßig aufgesucht. Madeleine war am 3. Mai in Portugal verschwunden, die Eltern hatten auf der Suche nach ihr eine beispiellose Öffentlichkeitskampagne ins Leben gerufen.
Kate McCann wird erneut verhört
Die Mutter der
verschwundenen Madeleine soll laut Presseberichten erneut verhört werden.
Der portugiesische Ermittlungsrichter Pedro Anjos Frias stimmte einer neuen
Befragung Kate McCanns zu, wie die portugiesische Zeitung "Diário de
Notícias" am Samstag schrieb. Zuständig würden britische Polizisten sein.
Unklar, wo Einvernahme stattfindet
Widersprüchliche Angaben gab
es darüber, wo McCann vernommen werden soll. Während die portugiesische
Zeitung über eine Befragung in England spekulierte, berichtete die britische
"Times", Ermittler aus Portugal würden nach Großbritannien reisen, um weiter
an dem Fall zu arbeiten. McCann werde dann möglicherweise in Portugal
vernommen.
Da Madeleines Mutter inzwischen als Verdächtige gilt, kann sie die Aussage verweigern, wie sie es bei dem letzten Verhör getan hatte. Neben Kate McCann sollten auch die Freunde der Familie erneut befragt werden.
Unterdessen berichteten britische und portugiesische Medien, dass die vier Jahre alte Madeleine von einer britischen Yacht aus im Meer versenkt worden sein könnte. Die Polizei befürchte, die Leiche niemals zu finden. Lesen Sie hier dazu mehr . Es sei zudem schwer, Beweise für eine Verwicklung der McCanns vorzulegen, zitierte die Zeitung "24 Horas" einen hochrangigen Ermittler. "Wir haben nichts Konkretes", sagte dieser demnach.