Die von der Regierung zunächst veröffentlichte Zahl an Betroffenen entpuppte sich als falsch. Etliche Regionalmedien reden von doppelt so vielen.
In China sind Medienberichten zufolge weitaus mehr Kinder an verseuchten Milchprodukten erkrankt als bisher bekannt. Nach einer Auswertung der Nachrichtenagentur Reuters von Berichten verschiedener Regionalmedien sind fast 94.000 Kinder in dem asiatischen Land von dem Milchskandal betroffen. Das wären mehr als doppelt so viele wie von der Regierung am 21. September bekanntgegeben.
Die chinesischen Behörden versicherten am Mittwoch, sie hätten die Situation unter Kontrolle. Die Zahl der neuer Fälle nehme erkennbar ab.
4 Kinder bereits gestorben
Die meisten behandelten Kinder
befinden sich den Medienberichten zufolge in keinem ernsten Zustand. Vier
Kinder sind gestorben, nachdem sie mit der Chemikalie Melamin verseuchte
Milch hatten. Nach Angaben der Regierung seien keine weiteren Produkte
gefunden worden, in denen die Grenzwerte für den zulässigen Melamingehalt
überschritten worden seien.
Einfuhrverbot für Milchprodukte
Die chinesische Polizei hat
bisher 26 Personen festgenommen, die in den Skandal verwickelt sein sollen.
Ihnen wird vorgeworfen, mit Hilfe von Melamin in Lebensmitteltests bessere
Ergebnisse zu erzielen. In Deutschland und anderen Ländern tauchten
melaminverseuchte Bonbons in Asia-Shops auf. Die EU hat ein Einfuhrverbot
für Milchprodukte aus China verhängt.