Ein Satellit lieferte entsprechende Hinweise.
Am Südpol des Mondes gibt es mehr Wasserstoff - das Kernelement von Wasser - als ursprünglich gedacht. Das ergibt sich aus Daten, die der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) zur Erde geschickt hat. LRO ist ein NASA-Satellit, der ein Jahr lang den Mond umkreist, um die bisher detaillierteste Landkarte von der Oberfläche des Erdtrabanten zu erstellen. Hintergrund der Mission ist die Vorbereitung einer möglichen Rückkehr von Menschen auf den Mond, die allerdings mittlerweile zunehmend fraglich erscheint.
Erwartungen übertroffen
Astronomen erhofften sich auch
genauere Auskünfte darüber, ob Wasser in den im Schatten liegenden Kratern
an den Mondpolen verborgen ist - also dort, wo keine Sonne scheint und Eis
daher auch nicht verdunsten könnte. Erste Resultate der LRO-Mission
übertrafen die Erwartungen der Wissenschafter noch. Demnach gibt es Zeichen
von Wasserstoff über den Südpol verteilt, nicht nur in den Kratern, wie
Richard Vondrak, ein LRO-Projektwissenschaftler, am Donnerstag erläuterte.
Bereits zuvor hatte ein Mond-Satellit hohe Mengen an Wasserstoff in der Atmosphäre nahe den Mondpolen aufgespürt - ein Hinweis darauf, dass es in den Regionen Wasser geben könnte. Der US-Raumfahrtbehörde NASA zufolge sind noch weitere Untersuchungen und Analysen nötig, um die Bedeutung der LRO-Daten zu erfassen und herauszufinden, warum Wasserstoff in manchen Gebieten existiert und in anderen nicht.
Sonde soll letzte Rätsel lösen
Die Frage könnte
zumindest zum Teil beantwortet werden, wenn am 9. Oktober eine andere Sonde,
der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS), gezielt in
einen Mondkrater abstürzt. Dabei, so erwarten die Wissenschafter, wird eine
riesige Staubwolke erzeugt, die dann auf Spuren von Wasser und andere
Materialien hin untersucht werden soll.
"Der Mond beginnt seine Geheimnisse zu enthüllen, aber diese Geheimnisse sind herausfordernd komplex", sagte Michael Wargo, leitender Mondwissenschaftler der NASA.