Solingen

Messer-Terror: Was über Täter und Tat bisher bekannt ist

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Nach dem tödlichen Messerangriff auf dem Solinger Stadtfest sind noch viele Fragen offen.

Am Sonntagabend kam es auf dem Stadtfest in Solingen zu einem tödlichen Messerangriff, bei dem drei Menschen ums Leben kamen und mehrere weitere verletzt wurden. Der Angriff ereignete sich gegen 21:37 Uhr in der Innenstadt, als ein Mann plötzlich auf die Besucher vor der Bühne einstach. Der Täter, ein 26-jähriger Syrer, konnte zunächst entkommen und sich fast 26 Stunden lang versteckt halten, bevor er schließlich festgenommen wurde.

Der mutmaßliche Angreifer, Issa al Hasan, stammt aus Syrien und beantragte Ende 2022 Asyl in Deutschland. Er war in einem Flüchtlingsheim in Paderborn (NRW) untergebracht, aber als die Behörden im Sommer 2023 versuchten, ihn abzuschieben, war er nicht mehr auffindbar. Später meldete er sich wieder in Solingen, doch es erfolgten keine weiteren Versuche, ihn auszuweisen. Die Polizei hatte ihn bisher nicht als islamistischen Gefährder eingestuft.

Weiterer Verdächtiger festgenommen

Während der Fahndung nach dem Angriff wurde ein weiterer Mann aus demselben Asylheim, in dem al Hasan untergebracht war, als möglicher Tatverdächtiger festgenommen. Die Ermittlungen gegen ihn und einen weiteren Mitbewohner des Flüchtlingsheims laufen, da sie möglicherweise in die Tat involviert waren. Augenzeugen hatten zunächst von einem zweiten Angreifer berichtet, aber die Polizei geht weiterhin von einem Einzeltäter aus.

Terroristischer Akt

Der Angriff wird als terroristischer Akt eingestuft. Laut Aussagen von Zeugen soll al Hasan geplant haben, wahllos Menschen zu töten. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hat die Verantwortung für die Tat übernommen und erklärte, der Angriff sei eine Vergeltungsmaßnahme für die Muslime in Palästina. Experten zufolge ist es denkbar, dass al Hasan im Auftrag des IS handelte, doch endgültige Beweise stehen noch aus.

Opfer und Verletzte

Bei den Todesopfern handelt es sich um zwei Männer im Alter von 56 und 67 Jahren sowie um eine 56-jährige Frau. Acht weitere Personen erlitten Verletzungen, vier davon schwer. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass keine persönliche Beziehung zwischen dem Täter und seinen Opfern bestand und dass al Hasan gezielt in Hals und Oberkörper der Opfer einstach.

Video und Tatwaffe

Ein Video des Angriffs, das in sozialen Medien die Runde macht, soll den Vorfall zeigen, die Polizei erklärte allerdings, dass die Aufnahmen nicht eindeutig sind und der Täter darauf nicht klar zu erkennen ist. Die Ermittlungen dauern an, während weitere Details zu den Motiven des Angreifers und möglichen Mittätern geprüft werden. Mehrere Messer wurden in der Umgebung des Tatortes sichergestellt, darunter die mutmaßliche Tatwaffe, die in einem Müllcontainer entdeckt wurde.

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