Filmreifer Coup in Berlin: Wie bei "Mission Impossible" überfielen Räuber das Kaufhaus des Westens.
Nach dem spektakulären Millionenraub im Berliner Nobelkaufhaus KaDeWe tappt die Polizei auf der Suche nach den Tätern offensichtlich noch im Dunkeln. "Festnahmen können wir noch nicht vermelden", sagte ein Sprecher Dienstag früh. Ob es schon eine heiße Spur gebe, wollte er nicht sagen. Unbekannte hatten am Wochenende im KaDeWe aus einer Filiale der Juwelier-Kette "Christ" Schmuck und Uhren gestohlen. Die Einbrecher seilten sich wie in "Mission Impossible" über das Dach ab. Der entstandene Schaden soll laut Medienberichten in die Millionen gehen.
Versicherung auf den Plan gerufen
Laut "B.Z." könnte er demnach
bei mehreren Millionen Euro liegen. Versicherungsexperten hätten den Schaden
bereits taxiert. Ein Sprecher der Versicherungsgesellschaft sagte dem Blatt:
"Christ ist bei uns mit der kompletten Ware versichert. Wir werden den
Schaden erstatten." Andere Medien berichteten, dass die Beute fünf bis sechs
Millionen Euro betragen könnte.
Diamanten verschwunden
Nach Angaben von "Bild.de" sind Gold,
Silber und Diamanten im Wert von fünf Millionen Euro verschwunden. "Fakt
ist, es ist der größte, spektakulärste Schmuck- und Juwelenraub der Berliner
Kriminalgeschichte", hieß es. Die Polizei, der Juwelier und das Kaufhaus
wollten die Angaben zunächst nicht kommentieren.
Ein Sicherheitsmann hatte den Einbruch Montag früh bemerkt und die Polizei alarmiert. Die Diebe waren über das Vordach eingedrungen, hatten mehrere Kästen aufgehebelt und Vitrinen eingeschlagen. Eine Sprecherin der Geschäftsführung von "Christ" sagte, nach Absprache mit der Polizei wolle sich das Unternehmen frühestens am Dienstag zu dem Vorfall äußern.
Kaufhaus nicht verwüstet
Die Polizei untersuche jetzt auch,
ob eine Alarmanlage ausgelöst wurde, als die Diebe eindrangen, sagte ein
Sprecher. Sichtbare Spuren der Verwüstung gab es laut einer
KaDeWe-Sprecherin nicht. "Wir haben ein gutes Sicherheitssystem", sagte sie,
ohne Einzelheiten zu nennen. Ihren Angaben zufolge war zuletzt im September
2008 ein Schaufenster ausgeräumt worden. Betroffen war damals MontBlanc, ein
Hersteller hochwertiger Schreibgeräte, Uhren und Lederartikel.
Das KaDeWe, das 2007 seinen 100. Geburtstag feierte, gehört mit einer Verkaufsfläche von 60.000 Quadratmetern und rund 50.000 Besuchern täglich zu den bekanntesten Kaufhäusern Deutschlands. Es ist eine Touristenattraktion in der Hauptstadt