Die angeblich von drei Neonazis in Zürich misshandelte Brasilianerin war nicht schwanger. Die Polizie ermittelt nun in alle Richtungen.
Eine überraschende Wende gibt es in dem Fall einer jungen Brasilianerin, die angegeben hatte, von Neonazis mit einem Messer misshandelt worden zu sein und danach Zwillinge verloren zu haben, mit denen sie im dritten Monat schwanger gewesen sei.
Nicht schwanger
Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin
und des Universitätskrankenhauses Zürich hätten ergeben, dass die 26-jährige
Frau zum Zeitpunkt des Überfalls nicht schwanger gewesen sei, erklärte die
Polizei. Weitere Einzelheiten des Vorfalls, der vor allem in Brasilien
Empörung ausgelöst hat, müssten noch untersucht werden.
Ermittlungen in alle Richtungen
Eine brasilianische Zeitung
publizierte am Donnerstag Bilder der Verletzungen. Auf Beinen und Bauch sind
die Buchstaben "SVP" (Abkürzung für die populistische und fremdenfeindliche
Schweizerische Volkspartei, Anm.) sowie weitere Schnitte eingeritzt.
Laut Stadtpolizeisprecher Marco Cortesi zeigen die Fotos den Zustand der Frau, wie die Polizisten sie angetroffen hatten. Der Angriff soll sich am Montagabend auf dem Bahnhof Zürich-Stettbach ereignet haben. Die Polizei gab an, in alle Richtungen zu ermitteln.
Schnittwunden untersucht
Die Polizei teilte am Freitag weiter
mit, dass nun auch untersucht werden soll, ob sich die Frau die
Schnittwunden möglicherweise selbst zugefügt habe.
Das Institut für Rechtsmedizin Zürich wolle aufgrund des Verletzungsmusters abklären, ob sie von Dritten stammen oder von der Frau selbst. Auch kriminaltechnische Abklärungen werden noch vorgenommen. Nach Polizeiangaben dürften die Abklärungen noch einige Zeit dauern.
Die 26-Jährige befindet sich nach wie vor in Spitalpflege. Sie und weitere Personen wurden und werden weiterhin "ausführlich befragt". Hierzu gibt die Polizei aber aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine weiteren Auskünfte.