Ein Brüderpaar hat am Wochenende einen Elfjährigen lebensgefährlich und einen Neunjährigen schwer verletzt. Sie malträtierten ihre Opfer mit Messern, Steinen und brennenden Zigaretten.
Die brutale Attacke auf zwei Kinder hat ganz England schockiert, nun müssen sich zwei Brüder im Alter von zehn und elf Jahren wegen versuchten Mordes verantworten. Das Brüderpaar soll am Wochenende einen Elfjährigen lebensgefährlich und einen Neunjährigen schwer verletzt haben. Nach unbestätigten Medienangaben sollen die Kinder von ihren Peinigern mit einem Messer, Steinen und brennenden Zigaretten malträtiert worden sein. Der Zehn- und der Elfjährige sollen demnach Handys, Geld und die Turnschuhe von den beiden anderen Buben verlangt haben.
Versuchter Mord
Nachdem die Ermittler die beiden mutmaßlichen
Täter seit Samstag vernommen hatten, erhob die Staatsanwaltschaft am
Dienstag Anklage gegen das Brüderpaar. Neben versuchtem Mord wird den beiden
Kindern auch noch Raub zur Last gelegt. In England sind Kinder schon mit
zehn Jahren strafmündig. Die beiden Opfer befinden sich weiter im
Krankenhaus.
Anwohner hatten am Samstag die Polizei alarmiert, als sie ein blutendes Kind auf der Straße herumirren sahen. Der neunjährige Bursche blutete nach Angaben von Augenzeugen im Gesicht und an den Armen, und war barfuß unterwegs. Der Bub kam ins Krankenhaus und musste am Arm operiert werden.
Regungsloser Bub gefunden
Wenig später wurde auch der reglos auf
dem Boden liegende Elfjährige mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen
gefunden. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht
und musste zunächst auf die Intensivstation. Unweit der Stelle, an der der
Elfjährige gelegen hatte, wurden dann die Verdächtigen festgenommen.
Die Tat hatte in ganz Großbritannien für Aufregung gesorgt. Premierminister Gordon Brown und seine Innenministerin Jacqui Smith zeigten sich betroffen. "Ein Fall wie dieser ist schockierend und glücklicherweise sehr selten. Es wird keine Toleranz geübt, die schnelle Reaktion der Polizei unterstreicht das", sagte Smith.
Vorwürfe gegen die Polizei
Allerdings wurden am Dienstag
auch Vorwürfe gegen die Polizei und die Gemeinde laut. So soll es nach
Medienberichten schon mehrere Beschwerden bei Behörden und bei der Polizei
wegen der Buben gegeben haben, die erst seit kurzer Zeit bei Pflegeeltern in
der Ortschaft leben. Sie sollen unter anderem Steine auf Autos geworfen,
Erwachsene angepöbelt und andere Kinder bedroht haben. Ferner soll das
Brüderpaar eine Woche vor dem Angriff vom Samstag bereits einen elfjährigen
Buben geschlagen und getreten haben. Dessen Eltern beschwerten sich nun,
dass die alarmierte Polizei nicht sonderlich interessiert an dem Fall
gewesen sei.