Der 18 Jahre alte Nachbar gestand den Mord an Michelle aus Leipzig.
Der Mord an der kleinen Michelle aus Leipzig ist aufgeklärt. Ein 18 Jahre alter Mann aus der Nachbarschaft hat gestanden, das Kind im vorigen August umgebracht zu haben. Der Mann wurde am Sonntagabend festgenommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der Mann hatte sich in Begleitung seiner Mutter der Polizei gestellt, hieß es.
Geständnis abgelegt
Nach ersten Aussagen hatte er nur
zugegeben, die Leiche des Kindes beseitigt zu haben, teilte der Leipziger
Kriminaldirektor Uwe Matthias mit. Erst nach einer neuerlichen Befragung
habe der junge Mann ein Geständnis abgelegt. Gegen den Verdächtigen wurde
Haftbefehl erlassen.
Der 18-Jährige sei von dem hohen Ermittlungsdruck zu dem Geständnis getrieben worden, sagte Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo. Michelle war am 18. August auf dem Weg vom Schulhort nach Hause verschwunden. Drei Tage später wurde ihre Leiche in einem Teich entdeckt. Das Kind sei noch am Abend seines Verschwindens getötet worden, sagte Buttolo. "Die sächsische Polizei hatte null Chance, das Mädchen noch lebend zu finden."
Alptraum
Während der 202 Tage seit Michelles Verschwinden seien
rund 20.000 Spuren und Hinweise abzuarbeiten gewesen, sagte Buttolo. Knapp
10.000 Befragungen seien erfolgt. "Ich persönlich bin froh, dass von
Leipzig dieser Alptraum weggenommen worden ist", sagte Polizeipräsident
Horst Wawrzynski.
Der Vater Michelles habe die Nachricht von der Festnahme des 18-Jährigen ruhig und gefasst aufgenommen, sagte Ina Alexandra Tust, Rechtsanwältin der Familie. Die Familie, die aus Leipzig weggezogen war, sei an ihrem neuen Ort jetzt etwas zur Ruhe gekommen. "Ich bitte darum, dass es so bleibt."