Woke-Wahnsinn

Museum zensiert das Wort "Indianer", um Besucher nicht zu verletzen

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Die Political Correctness treibt mitunter seltsame Blüten: In einem Museum werden die Titel von zwei Bildern zensiert, weil darin das Wort "Indianer" vorkommt.

Seit 60 Jahren können Kunstliebhaber Werke von August Macke im Lenbachhaus in München bestaunen. Eines davon: Das 1964 vom Museum erworbene Werk "Reitende Indianer beim Zelt". Das Bild des Expressionisten zeigt genau das: Indianer mit Federschmuck auf Pferden, dazu zwei Frauen und ein Kind neben einem Baum und einem Zelt.

"Reitende Indianer beim Zelt" von August Macke

© August Macke
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Jahrzehnte lang konnten Besucher auch genau diesen Titel von der Infotafel ablesen. Doch mittlerweile wurde das Kunstwerk "umbenannt": Das Museum ließ das Wort "Indianer" zensieren und ersetzte es durch "I*******".

Auch bei einem weiteren, ähnlichen Werk von Macke wollte das Lenbachhaus besonders korrekt sein: Auch bei "Indianer auf Pferden" ist statt "Indianer" nur mehr Sternchen zu lesen.

"Indianer auf Pferden" von August Macke

© August Macke
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Bei vielen Besuchern sorgt die Woke-Maßnahme für Irritationen, auch auf Social Media gehen die Wogen hoch. Doch was hat es mit der Zensur genau auf sich? Die Titel auf den Infotafeln seien bereits 2011 geändert worden – und zwar auf Initiative des "wissenschaftlichen Teams", erklärte Museumsdirektor Matthias Mühling gegenüber der Bild. Es könne ohnehin jeder sehen, "was auf den Bildern zu sehen ist". Durch die Sternchen statt dem "I-Wort" wolle man verhindern, "Menschen zu verletzen".

Das Lenbachhaus in München

Das Lenbachhaus in München

© Getty
× Das Lenbachhaus in München

Denn laut Mühling müsse man damit rechnen, "dass Menschen vor diese Bilder treten und sich dadurch erinnert fühlen, was mit ihren Vorfahren passiert ist."

Matthias Mühling, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus

Matthias Mühling, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus

© Wikipedia/gemeinfrei
× Matthias Mühling, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus

Warum jedoch der ausschließlich der Titel der Bilder verletzend sein soll, nicht aber das Gemalte selbst, bleibt fraglich. In München werden die Indianer auch schon zum Politikum: Im Stadtrat wird über das Thema diskutiert Die CSU fordert, dass das Museum die historischen Titel wieder korrekt ausschreibt.

Passieren wird das wohl nicht mehr, denn laut Museumschef Mühling würden die Macke-Werke ohnehin bald abgehängt, um für neue Bilder Platz zu machen.

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