Polizeiaktion

Mutmaßlicher Militärchef der ETA gefasst

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Der französischen Polizei ist ein schwerer Schlag gegen die baskische Untergrundorganisation ETA gelungen.

Im Norden des Landes sei der mutmaßliche Militärchef der Organisation gefasst worden, berichteten spanische Medien in der Nacht zum Freitag unter Berufung auf das Innenministerium in Madrid. Alejandro Zobaran Arriola sei zusammen mit drei weiteren mutmaßlichen Terroristen in einem Landhaus nahe der belgischen Grenze gestellt.

Die genaue Identifizierung stehe allerdings noch aus, weil die Fingerabdrücke noch abgeglichen werden müssten, hieß es weiter. Die vier Verdächtigen seien bewaffnet und mit falschen Papieren unterwegs gewesen. Sie hatten sich als spanische Studenten in einem Landhaus in der Ortschaft Beaulencourt eingemietet. Der Besitzer schöpfte jedoch Verdacht und alarmierte die Polizei.

Eine Antiterroreinheit der Polizei habe das Quartett schon seit mehreren Tagen beobachtet, hieß es. Zobaran Arriola, alias "Xarla", war seit 2007 auf der Flucht. Der 29-Jährige soll die Befehlsgewalt über die Terrorkommandos der ETA gehabt haben und auch für deren Versorgung mit Waffen und Sprengstoff zuständig gewesen sein. Er wäre der sechste festgenommene Militärchef der Organisation seit Mai 2008.

Erst vergangene Woche hatte die spanische Polizei im Baskenland eine Terrorzelle der ETA zerschlagen und vier Verdächtige gefasst. In den Wohnungen der mutmaßlichen Terroristen stellten die Fahnder Waffen, 200 Kilogramm Sprengstoff und Material zur Herstellung von Bomben sicher.

Laut Medienberichten wollte ETA im vergangenen Jahr den baskischen Ministerpräsidenten Patxi Lopez umbringen. Der Sozialist (PSE) sollte demnach bei der Jahresgedenkfeier für den am 19. Juni 2009 umgebrachten Polizeiinspektor Eduardo Puelles durch einen Fernschuss mit einem Gewehr in Bilbao getötet werden. Nach Angaben aus dem Innenministerium kam es nicht zum Anschlag, da die "Etarras" das Scharfschützengewehr nicht rechtzeitig erhielten.

Die ETA hat im Jänner eine "dauerhafte Waffenruhe" erklärt. Seither wurden in Spanien und Frankreich rund 30 mutmaßliche Mitglieder der Organisation festgenommen. Ziel der ETA ist die Schaffung eines unabhängigen Baskenstaates. Seit ihrer Gründung vor rund 50 Jahren hat sie fast 850 Menschen getötet.
 

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