Italien
Mysteriös: Vermisste Buben in Rumänien?
24.10.2006
Der Fall der seit fast fünf Monaten verschwundenen italienischen Brüder Francesco und Salvatore wird immer mysteriöser.
Neuste Wendung: Die beiden elf und 13 Jahre alten Buben aus der süditalienischen Ortschaft Gravina in Puglia befinden sich in Rumänien.
"Sie leben und sind bei guter Gesundheit", sagte Bürgermeister Rino Vendola einer Lokalzeitung der Region. Dies hätten zwei ermittelnde Carabinieri in Erfahrung gebracht, hieß es am Dienstag. Nähere Angaben in dem Fall, der ganz Italien seit Anfang Juni beschäftigt, machte er aber nicht.
Seit 5. Juni verschwunden
Francesco und Salvatore waren am 5. Juni zum letzten Mal in ihrem Heimatort gesehen worden. Seitdem rätseln Polizei und Staatsanwaltschaft, ob die Brüder von Kidnappern entführt wurden oder Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sind - oder ob die eigene Mutter sie nach der Scheidung an einem "sicheren Ort" versteckt hält.
Kinder dem Vater zugesprochen
Nach einer Theorie der Polizei hat die Frau es nicht verwunden, dass das Familiengericht die beiden Kinder dem Vater zugesprochen hat. Außerdem hätten die Kinder immer wieder erklärt, sie wollten lieber zur Mutter zurück. Mehrfach hatten die Eltern ihre Söhne in dramatischen Fernsehappellen aufgefordert zurückzukommen. "Die Kinder müssen zurückkehren. Basta!", hatte der Vater gesagt.
Die Behörden waren zeitweise völlig hilflos, mehrmals durchkämmten Hundertschaften der Polizei die ländliche Gegend, ließen keinen Stein auf dem anderen. Vergeblich, sie fanden keine heiße Spur. Um die Ermittlungen zu erleichtern und Spekulationen einzudämmen, verhängten die Behörden zeitweise eine Nachrichtensperre. Zugleich betonten die Fahnder immer wieder: "Es gibt keine Hinweise, dass die Kinder tot sind."