Cold Case

Nach 29 Jahren: Neue Hinweise im "Bohrmaschinen-Mord"

11.09.2024

Der Genua-"Cold Case" nimmt nach 29 Jahren eine überraschende Wendung: DNA-Untersuchungen belasten nun einen 60-jährigen Automechaniker schwer. 

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Im Fall des "Delitto del trapano" (zu Deutsch "Bohrmaschinen-Fall") gibt es nach 29 Jahren überraschend neue Hinweise: Nach einer Auswertung von DNA-Spuren steht nun ein 60-jähriger Automechaniker unter Verdacht, an dem Raubmord beteiligt gewesen zu sein. Die Behörden vermuten sogar, dass der Mann sein Opfer, eine Witwe namens Luigia Borrelli, im Anschluss an sexuelle Handlungen getötet habe.

Borrelli, besser bekannt unter dem Namen "Antonella", war seit 1990 verwitwet und hatte zwei Kinder. Ihr Ehemann, verstorben an einem Herzinfarkt, hinterließ der Familie hohe Schulden bei Kredithaien aufgrund halbseidener Geschäfte. Um sich selbst und ihre Kinder finanziell über Wasser zu halten, entschied sich Antonella, in Genua als Prostituierte zu arbeiten. Sie mietete ein kleines Apartment und erzählte ihren Kindern, sie arbeite als Pflegerin für eine ältere Dame.

Am 5. September 1995 wurde Antonella von ihrer Tochter in der Wohnung tot aufgefunden. Sie war brutal mit einem Bohrer ermordet worden, wobei sich mehrere Stichwunden über ihren Hals erstreckten. Laut Obduktion wurde sie bereits am Vorabend angegriffen und verstarb später an den schweren Verletzungen.

Mehrere Verdachtsfälle

Zunächst fiel der Verdacht auf Antonellas Sohn Roberto, der nach den Verhören freigesprochen jedoch wurde und knapp 20 Jahre später Selbstmord beging. Danach wies vieles auf einen Elektriker namens Ottavio Salis hin, dem der Bohrer gehört haben soll, mit dem das Opfer getötet wurde. Doch bevor seine Unschuld bewiesen werden konnte, nahm auch er sich das Leben, indem er von einer Brücke sprang. 

2023 wurde die Untersuchung erneut aufgenommen, nachdem eine Krankenschwester berichtete, bei einem Arzt verdächtige Verletzungen entdeckt zu haben. Dieser wurde jedoch durch DNA-Beweise entlastet. Neue DNA-Untersuchungen sollen nun aber einen weiteren Verdächtigen ans Tageslicht gebracht haben, einen 60-jährigen Automechaniker. Die Ermittlungen haben so wieder Fahrt aufgenommen und sind am Laufen.  

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