Phillippinen
Nach Fährunglück nur noch Leichen im Wasser
24.06.2008
Vier Tage nach dem Fährunglück auf den Philippinen konnten keine weiteren Überlebenden aus dem Meer geborgen werden.
Alle Bemühungen der Rettungskräfte waren vergeblich: Taucher und Rettungsflugzeuge machten zahlreiche Leichen aus, von denen viele noch Rettungswesten trugen. Die mit mehr als 800 Menschen besetzte Fähre war am Samstag im Taifun "Fengshen" gesunken.
Kaum noch Chance auf Überlebende
Die Küstenwache räumte am
Mittwoch ein, dass es kaum noch Hoffnung gibt. "Es bestehe eine kleine
Chance, Überlebende zu finden", sagte Sprecher Rogelio Villanueva. Die
Wahrscheinlichkeit sinke jedoch, je mehr Zeit vergehe. Nur 48 Menschen
überlebten das Unglück. Damit könnte der Taifun auf den Philippinen mehr als
1.300 Menschen das Leben gekostet habe. 329 wurden nach offiziellen Angaben
bei Überschwemmungen und Erdrutschen getötet, mehr als 200 weitere gelten
als vermisst.
48 Überlebende
Von den mehr als 860 Menschen an Bord
überlebten nur 48. Bisher wurden 70 Leichen geborgen. Der Untergang der "Princess
of the Stars" ist damit eines der schlimmsten Fährunglücke weltweit.
30 im Wasser treibende Leichen
Ein US-Aufklärungsflugzeug
entdeckte am Mittwoch mehr als 30 im Wasser treibende Leichen. Drei konnte
die philippinische Marine bergen. Die Menschen trugen nach Angaben eines
Sprechers Schwimmwesten.
Kapitän vorgeladen
Die Untersuchungskommission lud neben
der Küstenwache und der Hafenverwaltung von Manila, die das Schiff trotz
Sturmwarnung auslaufen ließ, auch Firmenvertreter und den Kapitän vor, der
offiziell als vermisst gilt. "Wir wollen wissen, ob das Schiff alle
Auflagen erfüllt hat", sagte der Vorsitzende der Kommission, Ramon
Liwanag.
Am Samstag gekentert
Die 24 Jahre alte Fähre war am Samstag in
einem Taifun rund 300 Kilometer südlich von Manila gekentert. Das Wrack
liegt nur gut einen Kilometer von der Küste entfernt vor der Insel Sibuyan.
Marinetaucher entdeckten darin Dutzende Leichen.
An Bord der "Princess of the Stars" befanden sich nach jüngsten Angaben vom Dienstag zum Unglückszeitpunkt 864 Menschen, darunter 81 Kinder.