Italien
Nach Wein- und Mozzarella- nun Olivenölskandal
22.04.2008
Olivenöl-Hersteller in Italien sollen das "gelbe Gold" gepanscht haben - mit Sonnenkernenöl. Die Polizei nahm 39 Personen fest.
Die Polizei der süditalienischen Stadt Bari hat am Montag 39 Haftbefehle wegen eines Skandals um gefälschtes Olivenöl erlassen. 25 Personen wurden festgenommen, 14 weitere befinden sich unter Hausarrest. Sie werden beschuldigt, Sonnenkernöl billigster Qualität mit einigen Substanzen vermischt und es als pures Olivenöl verkauft zu haben. 25.000 Liter Öl wurden beschlagnahmt, sieben Landwirtschaftsunternehmen in Süditalien wurden geschlossen. Die Festnahmen wurden in verschiedenen italienischen Regionen durchgeführt.
Öl kam in den Handel
Das gefälschte Öl wurde mehrheitlich
in die USA und nach Deutschland verkauft. Ausfuhren nach Österreich gab es
keine, berichteten die Ermittler der APA. Die Untersuchung war seit Oktober
2006 im Gange. Sie war auf Grund der Anzeige mehrerer italienischer
Verbraucher in die Wege geleitet worden.
Dioxin im Mozzarella, gepanschter Wein
"Nach dem Skandal um
Dioxin im Mozzarella und dem gepanschten Wein ist dies ein weiterer Schlag
für die italienischen Lebensmittelprodukte", kommentierte ein
Sprecher des Konsumentenschutzverbands Codacons. Der Landwirtschaftsverband
Coldiretti lobte die Arbeit der Ermittler und forderte einen noch stärkeren
Einsatz gegen Fälscher, die das Ansehen der Produkte des "Made in
Italy" ruinieren.
Laut Coldiretti seien im vergangenen Jahr die Einfuhren von Olivenöl aus Spanien, Tunesien und Griechenland um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Gefahr sei, dass billiges Öl aus dem Ausland als italienisches Olivenöl erstklassiger Qualität verkauft werde.