Bad im Königs-See
Nackter Mann hielt Polizei in Tokio in Atem
07.10.2008
Ein Spanier hat in Tokio für Aufregung gesorgt: Er schwamm nackt in einem Teich vor dem Königspalast. Die Polizei schnappte ihn nach 2 Stunden.
Mit einem Nackt-Badegang im Teich des japanischen Kaiserpalastes hat ein spanischer Tourist in Tokio für Chaos gesorgt. Wie das japanische Fernsehen berichtete, hatte der 40-Jährige den Palastbereich am Dienstag gemeinsam mit fünf weiteren Spaniern besucht und plötzlich geklagt, seine Tasche sei in den Wassergraben gefallen. Kurzerhand zog er sich splitternackt aus und sprang in das braune Wasser.
Polizei mit Steinen beworfen
Versuche der Polizei, den Mann mit
Megafon-Durchsagen zum Verlassen des Grabens zu bewegen, schlugen fehl.
Unter den Augen teils amüsierter, teils geschockter Zuschauer lieferte er
sich ein fast zweistündiges Katz-und-Maus-Spiel mit den Beamten, die er mit
Steinen bewarf.
"Ich bin froh, dass meine Augen nicht sehr gut sind", sagte eine ältere Passantin Fuji-TV. Es sei unglaublich, dass der Mann sich ausgerechnet vor dem als unantastbar geltenden Kaiserpalast ausgezogen habe. Schließlich kam der korpulente und glatzköpfige Spanier freiwillig aus dem Wasser und wurde umgehend festgenommen.
In Japan wird die kaiserliche Familie allseits verehrt und respektiert. Der Vater des derzeitigen Kaisers Akihito, Hirohito, galt bis 1945 als ein Halbgott. Der jahrhundertealte Kaiserpalast ist für den Publikumsbesuch gesperrt, nur zum Neujahrsfest winkt die kaiserliche Familie vom Balkon aus den jubelnden Bürgern zu. Die Umgebung des Kaiserpalastes ist bei Tokiotern als Ort für Verabredungen, zum Joggen oder Picknicken sehr beliebt.
Fotos: (c) AP