US-Forscher haben bisher kleinsten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt.
Der sogenannte Exoplanet wurde vom NASA-Weltraumteleskop Kepler aufgespürt und umrundet seinen Stern auf einer sehr engen Bahn, wie die NASA am Montag (Ortszeit) in Washington mitteilte. Daher dürften auf dem Himmelskörper mit der Bezeichnung Kepler-10b Temperaturen von mehr als 1.370 Grad Celsius herrschen, berichtete die NASA-Expertin Natalie Batalha in einem Internet-Chat über die Entdeckung.
Zu heiß für Leben
"Das ist heiß genug, um Eisen zu schmelzen", fügte Batalha hinzu. "Das wäre kein angenehmer Lebensraum für Organismen wie diejenigen auf der Erde." Kepler-10b umrundet seinen Zentralstern im Sternbild Schwan nach NASA-Angaben auf einer so engen Bahn, dass der Exoplanet für einen Umlauf weniger als einen Tag benötigt. Damit befindet sich der neu entdeckte Planet 23-mal näher an seinem Stern als Merkur, der innerste Planet unseres Sonnensystems.
Suche nach zweiter Erde
Das Weltraumteleskop Kepler sucht seit März 2009 mit der größten Kamera, die jemals in den Weltraum gebracht wurde, nach einer zweiten Erde im All. Die nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Sonde kann mit ihrer 95-Megapixel-Kamera den leichten Dimmer-Effekt erfassen, der entsteht, wenn ein Planet von der Erde aus gesehen vor seinem Stern vorbeizieht. Fast alle Exoplaneten, die seit 1995 entdeckt wurden, sind viel größer als die Erde und bieten keine Bedingungen, unter denen Leben möglich wäre.
Auf der Suche nach Himmelskörpern ist seit 2006 auch die europäische Sonde Corot im All. Sie entdeckte im Februar 2009 einen Planeten, der nur knapp zweimal so groß wie die Erde ist. Allerdings befindet auch er sich nahe an seinem Stern und ist daher sehr heiß.