Türkei-Gefangener
Neue Beschwerde abgewiesen, kommt Marco nie frei?
26.11.2007
Auch die jüngste Beschwerde im Fall Marco wurde abgewiesen. Jetzt soll der Europäische Menschenrechtsgerichtshof eingeschaltet werden.
Auch die jüngste Beschwerde gegen die fortdauernde Untersuchungshaft des 17-jährigen Deutschen Marco im südtürkischen Antalya ist gescheitert. Der Antrag sei am vergangenen Freitag zurückgewiesen worden, sagte Marcos türkischer Anwalt Mehmet Iplikcioglu am Montag in Istanbul.
Europäischer Menschenrechtsgerichtshof wird eingeschaltet
Marcos
deutsche Anwälte hatten angekündigt, sich in diesem Fall an den Europäischen
Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg zu wenden. Die deutsche
Bundesregierung will prüfen, ob sie die Klage unterstützt. Marco sitzt seit
Mitte April in Antalya im Gefängnis.
Die Staatsanwaltschaft am Schwurgericht von Antalya wirft Marco vor, die
13-jährige Britin Charlotte im April in einem Hotel in Side bei Antalya
sexuell missbraucht zu haben. Der Angeklagte weist die Vorwürfe zurück und
spricht von Zärtlichkeiten, die auf beiderseitigen Wunsch stattgefunden
hätten; zudem habe Charlotte gesagt, sie sei 15.
Der Prozess gegen den deutschen Jugendlichen wird am 14. Dezember
fortgesetzt. Bei einer Verurteilung drohen ihm mehrere Jahre Haft.