Killer-Legende

Neue Leichen auf Ranch von Charles Manson entdeckt

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Seit rund 40 Jahren sitzt Charles Manson wegen der Morde an Sharon Tate und vier Freunden im Gefängnis. Jetzt entdeckte man noch mehr Opfer.

Jahrzehnte nachdem Sekten-Guru Charles Manson und seine Anhänger für die Morde an Sharon Tate und vier Freunde verurteilt wurden, gibt es jetzt neue Aufregung. Bei der Barker Ranch, die das Rückzugsgebiet der "Manson-Family" war wurden im Wüstensand neue Leichen entdeckt. Bei den drei Leichen, die entdeckt wurden, soll es sich um Anhalter und Ausreisser handeln.

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© AP

Die Barker Ranch/ (c) AP

Großteil der Jugend im Gefängnis
Manson, 1934 in Cincinnati (US-Staat Ohio) als uneheliches Kind einer 16-Jährigen drogenabhängigen Prostituierten geboren, verbrachte den größten Teil seiner Jugend in Besserungs- und Haftanstalten. Die Behörden bescheinigten dem Gewohnheits-Kriminellen "fanatische Interessen".

Als Manson im März 1967 in San Francisco eintraf, hat er über 16 Jahre Gefängnis hinter sich, mehr als die Hälfte seines Lebens. In der Drogen- und Hippie-Szene des berühmten Haight-Ashbury- Distrikts entwickelte er sich rasch zu einer "Führer-Persönlichkeit".

Frauen-Magnet
Vor allem junge Frauen fühlten sich von dem Mann mit den hypnotischen Augen angezogen. Mit seinen Anhängern, die er "Familie" nannte, zog er im Frühjahr 1968 auf die Spahn-Ranch in der Nähe von Los Angeles, eine heruntergekommene Kulissen-Stadt aus den goldenen Jahren Hollywoods.

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© AP

Das Innere der Barker Ranch/ (c) AP

Charles Manson predigte freie Liebe, wobei "frei" das war, was er seinen hörigen Jüngern befahl. Und er entwickelte die abstruse Idee, dass die "schwarze Rasse" die "weiße" auslöschen wolle. Er sagt einen Rassenkrieg voraus, der im Sommer 1969 beginnen sollte. Nur Manson, der sich selbst als eine Art Messias sah, und seine Gruppe würden in einem "bodenlosen Loch in der Wüste" überleben und später als neue Weltherrscher zurückkehren. Nach einem Song der Beatles nannte er seine Philosophie "Helter Skelter".

Startete Rassenkrieg selbst
Als der Rassenkrieg ausblieb, entschied sich Manson, ihn selbst zu starten: In der Nacht zum 9. August schickte er Susan Atkins, Patricia Krenwinkel, Linda Kasabian und Charles Watson zur Villa von Sharon Tate und Polanski. Polanski hielt sich wegen Dreharbeiten in England auf; Freunde von Sharon Tate leisteten der Hochschwangeren Gesellschaft, als das Mord-Kommando eintraf.

In der folgenden Nacht wüteten die Mörder im Haus der Geschäftsleute Leno und Rosemary LaBianca. Drei Monate lang lebte die Stadt der Engel in Angst, bis die Täter verhaftet wurden: Charles Manson und vier Mitglieder seiner Hippie-Sekte.

Sharon Tate als letzte getötet
Wie Atkins später schilderte, töteten sie Sharon Tate als letzte, nachdem sie die anderen erschossen und erstochen hatten. Sie wollten die Schauspielerin damit besonders quälen. Die 28-Jährige starb durch fünf Stichwunden in der Brust und im Rücken. Die Polizei kam der Manson-Familie auf die Spur, weil Atkins, die unter Mordverdacht in einem anderen Fall im Gefängnis saß, vor anderen Häftlingen mit der Tat prahlte.

Neunmonatiger Prozess
Während des neunmonatigen Prozesses, eines der längsten und teuersten Strafverfahren in der amerikanischen Justiz-Geschichte, behaupteten die angeklagten Sektenmitglieder, sie hätten auf eigene Initiative gehandelt. Bugliosi gelang es aber nachzuweisen, dass Manson die Morde angeordnet hatte. Am 19. April 1971 wurde er zum Tode verurteilt. Ein Jahr später wurde die Todesstrafe vorübergehend abgeschafft und Mansons Urteil revidiert.

Inspiration für Rockbands
Auch in der Popszene fühlen sich manche von ihm inspiriert. Die Band "Guns N'Roses" nahm von ihm komponierte Musik auf, und seit Anfang der neunziger Jahregib es den Rocksänger "Marilyn Manson". Rechtsextreme Gruppen finden in ihm einen Bruder im Geiste ihrer Rassen-Ideologie. "Heute vereinnahmt fast jede moralisch verwerfliche Gruppe in Amerika, von den Satanisten bis hin zu den Neo-Nazi-Skinheads, Manson und das Gift seiner Philosophie", sagt Vincent Bugliosi, der als Staatsanwalt 1970 die Klage gegen Manson führte. "Er ist ihre spirituelle Ikone, der Hohepriester des Anti-Establishment-Hasses."

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