Fahrwerk geklemmt
Neue Ursache für dritte SAS-Bruchlandung
28.10.2007
Das rechte Fahrwerk der Dash-8 Q-400 hat geklemmt. Die AUA hat mit ihrer Bombardier-Flotte keine Probleme.
Die dänische Havariekommission hat für die dritte Notlandung eines SAS-Passagierflugzeuges vom Typ Dash-8 Q-400 eine andere Ursache als bei den zwei voraufgegangenen ermittelt. Wie am Dienstag in Kopenhagen mitgeteilt wurde, hatte am Samstag vor der Landung auf dem Flughafen Kastrup das rechte Fahrwerk geklemmt und konnte nicht voll ausgefahren werden.
Bei ersten Bruchlandungen Fahrwerk gebrochen
Bei den
vorangegangenen Bruchlandungen Mitte September in Aalborg sowie Vilnius war
das Fahrwerk jeweils unmittelbar nach der Landung wegen Korrosion in der
Hydraulik gebrochen. Beim ersten Unglück gab es mehrere Verletzte.
SAS zieht Propellermaschinen aus dem Verkehr
Die
Fluggesellschaft SAS hat wegen der Unglücksserie alle 27 eigenen
Propellermaschinen vom Typ Dash-8 Q-400 permanent aus dem Verkehr gezogen.
Sie verlangt Schadensersatz vom kanadischen Flugzeughersteller Bombardier.
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA hat nach SAS-Angaben für
Dienstag eine "Eilsitzung" unter anderem mit dem Hersteller
einberufen. Weltweit sind 160 Flugzeuge des betroffenen Typs im Einsatz.
AUA folgt Empfehlungen
Nach den zwei Notlandungen bei der SAS
und einer darauffolgenden Startverbot-Empfehlung des Herstellers im
September hatte auch die Austrian Airlines (AUA) ihre Q-400-Flotte
vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Nach dem Unfall bei der SAS am
vergangenen Samstag in Kastrup hatte Bombardier den Fluggesellschaften
dennoch normalen Flugbetrieb empfohlen, woran sich auch die AUA halten
wolle. Im letzten Monat seien bereits alle zehn Dash-8-Flugzeuge "gegroundet"
worden.
Betätigungszylinder getauscht
Bei der vom Hersteller
angeordneten Inspektion wurden bei einigen der Turbopropellermaschinen die
Betätigungszylinder, die für die Bewegung des Fahrwerks zuständig sind,
getauscht. Dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, bei der AUA hätte
es nie Probleme mit der Dash-Flotte gegeben, wie die Pressesprecherin Pia
Stradiot betonte.