Heuer schon 8 Morde
New Orleans erwägt Ausgangssperre
06.01.2007
Nach acht Morden in der ersten Jänner-Woche erwägt New Orleans die Einführung einer nächtlichen Ausgangssperre.
Über diese Möglichkeit werde derzeit gesprochen, sagte Polizeichef Warren Riley am Samstag. Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit seien eingeleitet, versicherte er den Bürgern.
Aufruf zu Ruhe an Einwohner
Bürgermeister Ray Nagin kündigte
einen aggressiven Sicherheitsplan an. Er rief die Einwohner zu Ruhe auf und
appellierte an sie, die Stadt nicht zu verlassen. Die Mordwelle könnte die
Bevölkerung enger zusammenrücken lassen, gab sich Nagin optimistisch.
Auch nach Hurrikan Ausgangssperre
Eine Ausgangssperre von
Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang war in der Stadt bereits nach dem
verheerenden Hurrikan Katrina im August 2005 verhängt worden, als die Stadt
in einem gesellschaftlichen Chaos zu versinken drohte. Damals hätte die
Ausgangssperre "gut funktioniert", sagte Riley. Im Vorjahr wurden in New
Orleans 161 Morde verübt, das sind nach Berechnungen der US-Bundespolizei
FBI vier Mal so viele wie im Landesdurchschnitt.
Folge der Verwüstung durch "Katrina"
Schon vor
Katrina war die Kriminalitätsrate in der Stadt sehr hoch gewesen, doch wurde
die Lage durch den Hurrikan verschärft. So hat die Stadt nur noch 1.200
Polizisten, verglichen mit 1.668 Beamten vor dem Hurrikan. Die Verwüstungen
haben auch ihre Spuren im Justizsystem hinterlassen. Eineinhalb Jahre nach
dem Hurrikan gibt es daher immer noch Probleme bei der gerichtlichen
Verfolgung von Schwerverbrechern.