Monsterhurrikan
New Orleans wird wegen Gustav evakuiert
31.08.2008
1/2 Mio. Menschen wird vor dem 240 kmh-Sturm in Sicherheit gebracht. Präsidentschaftskandidat McCain macht sich vor Ort ein Bild von der Lage.
Aus Angst vor dem Monsterhurrikan "Gustav" hat der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, für Sonntag die Evakuierung seiner Stadt angeordnet. Die Bewohner der besonders gefährdeten westlichen Stadtteile werden zuerst ihre Wohnungen verlassen, danach sind die Bewohner des Ostens an der Reihe. In New Orleans leben rund 470.000 Menschen, im Großraum sogar 1,4 Millionen.
"Mutter aller Stürme"
Laut US-Luftwaffe erreichte "Gustav"
als Hurrikan der Kategorie vier am Samstag bereits Spitzengeschwindigkeiten
von knapp 240 Stundenkilometer. Für Nagin ist er "die Mutter aller
Stürme". "Das ist der Sturm des Jahrhunderts", meinte
er, auch wenn laut US-Meteorologen noch unklar ist, ob der Wirbelwind die
Stadt überhaupt treffen wird. Am Samstag sind schon 10.000 Menschen mit
Bussen, Zügen und Flugzeugen aus der Stadt gebracht worden.
Pech für Bleibende
Wer in New Orleans bleiben wolle, werde
das möglicherweise als den größten Fehler seines Lebens bedauern, warnte der
Bürgermeister. Die Stadt könne für Zurückgebliebene keine Notfalldienste
anbieten. Es werde auch kein Notaufnahmelager geben wie 2005, als Tausende
in der Betonkonstruktion der Sportarena, dem Superdome, Zuflucht fanden.
Gustav folgt Katrina
Am Samstag fegte "Gustav" über
Kuba hinweg. Bei seinem Weg über den Golf von Mexiko könnte er weiter Kraft
tanken und die höchste Kategorie fünf erreichen. Vor drei Jahren hatte der
Wirbelsturm "Katrina" große Teile von New Orleans verwüstet.
Bisher starben durch "Gustav" in der Karibik über 80 Menschen.
Ausgangssperre in New Orleans
Kurz vor dem Eintreffen von
Hurrikan "Gustav" hat die US-Metropole New Orleans aus Furcht vor
Plünderungen eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Wer dann noch auf der
Straße ist, werde von Polizei oder Soldaten der Nationalgarde festgenommen,
drohte Bürgermeister Ray Nagin am Sonntag. "Die Ausgangssperre
gilt von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang", sagte Nagin. "Mögliche
Plünderer kommen sofort ins Gefängnis".