Bis zu 60 Zentimeter Neuschnee - Reisende sitzen teils immer noch fest.
Am Dienstag fegte ein Blizzard mit teilweise über 100 Stundenkilometern über Neuengland hinweg und brachte der Region bis zu 60 Zentimeter Schnee. Nachdem der Flugverkehr an den drei größten New Yorker Flughäfen am Sonntag eingestellt worden war, konnten am Montag und Dienstag wieder erste Maschinen starten. Zahlreiche gestrandete Reisende dürften aber noch bis Ende der Woche festsitzen, da auf vielen Strecken in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr alles ausgebucht ist. Insgesamt waren rund 1.500 Flüge gestrichen worden.
10 Stunden auf Rollfeld gewartet
Am Flughafen John F. Kennedy mussten Passagiere bis zu zehn Stunden auf dem Rollfeld warten, bis sie die Maschinen verlassen konnten. In einem Flugzeug der Linie Cathay Pacific sei während der Wartezeit der Proviant ausgegangen, sagte Abi Subramanian, der nach einem Urlaub im kanadischen Vancouver nach New York zurück geflogen war. Er habe sich vor allem Sorgen um seine zwei Monate alte Tochter gemacht. "Wir bekommen bald Probleme. Es gibt nichts mehr für sie zu essen", sagte er der Nachrichtenagentur AP per Telefon, kurz bevor er das Flugzeug verlassen konnte.
30 Stunden auf Rettung gewartet
Auch in der Innenstadt von New York herrschten zum Teil chaotische Zustände. Busse, Autos und Züge steckten in den Schneemassen fest. Auch Krankenwagen kamen nicht durch. Etliche Bewohner beschwerten sich, dass die Räumarbeiten in Seitenstraßen sowie in den Außenbezirken vernachlässigt würden. Im Stadtteil Brooklyn musste eine Frau über 30 Stunden auf die Rettungskräfte warten, nachdem sie sich am Sonntag den Knöchel gebrochen hatte. Er habe den Sanitätern helfen müssen, seine Frau über die ungeräumte Straße und eine Schneewehe zu tragen, sagte ihr Ehemann. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes war der Blizzard der sechst schwerste Sturm in New York seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1869.
Moskau: 20.000 sitzen fest
Nach einem Eisregen am Montag saßen in Moskau noch bis zu 20.000 Passagiere am größten Flughafen Domodedowo fest. Wegen Stromausfällen mussten sie die Nacht in abgedunkelten Hallen verbringen. Medienberichten zufolge wurde nicht einmal für die Versorgung mit Nahrungsmitteln gesorgt. Auf Anweisung von Präsident Dmitri Medwedew soll die Staatsanwaltschaft nun prüfen, ob die Betreiber des Flughafens damit gegen Gesetze verstoßen haben.