UN sammeln Spenden
Nordkorea droht immense Hungersnot
30.07.2008
Überschwemmungen, Ernteausfälle: In Nordkorea droht eine riesige Hungersnot. Die UN schlagen Alarm - und rufen zu Spenden auf.
Millionen Menschen in Nordkorea müssen nach Angaben der Vereinten Nationen wegen Überschwemmungen und einer schlechten Ernte Hunger leiden. Die Lage sei zuletzt in den 1990er Jahren so dramatisch gewesen, sagte der Vertreter des Welternährungsprogramms (WFP), Jean-Pierre de Margerie, am Mittwoch in Peking. "Millionen schwacher Nordkoreaner sind bedroht, auf ein gefährliches Hungerniveau abzurutschen". Er warnte vor einer großen Hungersnot. In den kommenden zwei Wochen soll ein internationaler Spendenaufruf gestartet werden. Selbst in Zeiten guter Ernten fehlen Nordkorea etwa ein Viertel der benötigten Lebensmittel.
Zwei Millionen Tote in den 90er Jahren
Bei einer Hungersnot Mitte
der 1990er Jahre kamen in Nordkorea rund zwei Millionen Menschen ums Leben.
Seither ist das ostasiatische Land auf ausländische Nahrungsmittelhilfe
angewiesen. Auch die weltweit höheren Lebensmittelpreise wirken sich negativ
aus, weil der nordkoreanische Reismarkt stärker mit dem Weltmarkt verzahnt
ist als allgemein angenommen. Der Preis für Reis hatte sich in Nordkorea
innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Ein Kilogramm kostet inzwischen
mehr als ein Drittel eines Monatsgehalts eines durchschnittlichen Arbeiters.