Zuerst ging man von Chile aus, nun vermutet man, dass der NS-Verbrecher Aribert Heim in Argentinien zu finden ist.
Bei der Suche nach dem in Österreich geborenen KZ-Arzt Aribert Heim konzentrieren sich die Nazi-Jäger des Simon-Wiesenthal-Zentrums künftig auf Argentinien. "Wir schließen nicht aus, dass er sich in Argentinien aufhält", sagte ein Mitarbeiter des Zentrums in Buenos Aires am Freitag. "Deswegen sind wir aus Chile hierhergekommen." Demnach glauben die Ermittler, dass sich Heim in der Umgebung des Wintersportorts Bariloche, etwa 1600 Kilometer südöstlich von Buenos Aires, aufhält. Die Gegend galt nach dem Zweiten Weltkrieg als einer der Haupt-Zufluchtsorte für Nazis in Südamerika.
Die Mitarbeiter des Wiesenthal-Zentrums waren am Montag in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile angekommen, um nach Heim zu suchen. Zunächst vermuteten sie, dass sich der KZ-Arzt in Puerto Montt in Südchile bei seiner Tochter Waltraud aufhalten könnte. Heim wird wegen des Mordes an Hunderten Gefangenen des in Oberösterreich gelegenen Konzentrationslagers Mauthausen während des Zweiten Weltkrieges gesucht.
Der 1914 in Bad Radkersburg in der Steiermark geborene Aribert Heim wurde 1945 von US-Soldaten verhaftet, zweieinhalb Jahre später jedoch wieder freigelassen - nach Angaben des Wiesenthal-Zentrums unter verdächtigen Umständen. Später praktizierte Heim als Gynäkologe in Deutschland, bevor er sich 1962 absetzte, um einer Verhaftung zu entgehen. Deutschland, Österreich und das Wiesenthal-Zentrum haben eine Belohnung von 310.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zu Heims Verhaftung führen.