Im Job kämpft US-Präsident Obama gegen die Weltkrisen. Privat ist ihm die Erziehung seiner Töchter am wichtigsten, bekannte er im CBS-Interview.
Die Arbeitstage im White House sind für Barack Obama zermürbend, der Stapel an Problemen, Reformprojekten und Weltkrisen wirkt meist überwältigend. Doch beim Abendessen mit Gattin Michelle und den süßen Töchtern Sasha (8) und Malia (10) beginne seine „größte Herausforderung“, so Obama in einem CBS-Interview, das gestern zum US-Vatertag ausgestrahlt wurde.
Die Herausforderung: Den Kindern trotz ihrer Adresse am berühmtesten Wohnort der Erde ein „möglichst normales Leben zu bieten“. Wenn es um die Erziehung seiner Töchter gehe, sieht sich Obama als Vertreter der „alten Schule“. Ein striktes Regime solle den Mädchen „Struktur“ geben: „Sie müssen die Betten machen, Hund Bo füttern, ihre Hausübungen fertig haben“, erklärt der US-Präsident. Und fast drakonisch wirkt die Regel: Kein TV während der Woche. Obamas Philosophie: „Kinder gedeihen dank klarer Anweisungen – sie sehnen sich nach Struktur.“
Vorbild für die Kinder
Und der „strenge“ Vater genießt
sichtlich, dass nach dem Stress des Wahlkampfes die Familie nun unter einem
Dach leben kann: Nach dem Dinner hilft er bei den Hausaufgaben, am Sonntag
sieht er ihnen beim Fußballspielen zu. Dafür legt er spätabends dann noch
eine Schicht im Oval Office ein. Barack Obama will auch in seiner Rolle als
„Father-In-Chief“ zum Vorbild werden. Immerhin ist er der erste
Präsidenten-Vater kleiner Kinder seit John F. Kennedy: „Da zu sein im Leben
deiner Kinder ist das Wichtigste, was ein Vater tun kann“, sagt er. Und:
„Jede Studie belegt, dass Kinder ohne Väter benachteiligt sind.“ Amerikas
Männern redet er ins Gewissen: „Jeder Idiot kann ein Kind zeugen, die echte
Herausforderung ist, ein guter Vater zu sein“.
Sein eigener Dad verließ ihn, als er zwei Jahre alt war, danach sah er ihn nur selten. Doch selbst kleinste Gesten waren für ihn ganz wichtig. „Er schenkte mir den ersten Basketball – was meine Liebe zu dem Sport erklärt”.