Rund 1.000 Menschen feierten in dem Club als das Feuer ausbrach, unter ihnen waren auch zwei Österreicher. Mindestens 212 Menschen wurde verletzt.
Ein österreichisches Geschwisterpaar entkam der Flammenhölle in Bangkok: Nicole Traun-Müller feierte gerade mit ihrem Bruder und Freunden in dem Santika-Club, als das Feuer ausbrach. "Am Anfang war es nur ganz klein, wir dachten, es gehört zur Show. Doch dann wurde es plötzlich extrem heiß und die Leute haben nur mehr geschaut, dass sie herauskommen", beschrieb Traun-Müller. Die Szenen waren entsetzlich: "Menschen wurden einfach niedergetrampelt."
Ausgelassene Stimmung
Vor dem Brand war die Feier in dem
beliebten Club ausgelassen gewesen. "Es war der letzte Abend, der Club
sollte am nächsten Tag geschlossen werden", sagte Traun-Müller.
Entsprechend viele Gäste seien auch in dem Lokal gewesen. Kurz nach dem
Jahreswechsel um 0.30 Uhr brach dann die Hölle los.
"Eine kleiner Feuerwerkskörper traf die Bühne. Wir dachten, das ist Teil der Show", beschrieb Traun-Müller. Eine halbe Stunde später wurde die Hitze in dem Club aber unerträglich. "Innerhalb von Minuten war das ganze Obergeschoß in Flammen", sagte die junge Frau. Mit riesen Glück gelang es ihr, mit ihrem Bruder ins Freie zu gelangen. Die Flucht hätte böse enden können: "Ich wurde auch zur Seite geschubst".
In Toilette eingesperrt
Im Freien stellten die Geschwister fest,
dass drei ihrer Freunde noch in dem Club gefangen waren. "Sie waren in
einer Toilette im Keller des Clubs eingesperrt", beschrieb
Traun-Müller. Doch auch ihre Bekannten konnten sich schließlich retten. "Sie
kannten sich in dem Lokal sehr gut aus und ertasteten sich den Weg ins Freie."
Straßen verstopft
Vor dem Club ging die Tragödie weiter.
Flüchtende Gäste verstopften mit ihren Autos den einzigen Zugang zu der
Diskothek. "Dadurch kamen Rettung und Feuerwehr nicht hinein",
sagte Traun-Müller.
Wilde Gerüchte
Rund um das Feuer gibt es am Tag nach der
Katastrophe jede Menge Gerüchte. So sei nicht ausgeschlossen, dass der Brand
gelegt worden sein könnte. "Es hat in dem Club schon vor zwei
Jahren einmal gebrannt", meinte Traun-Müller. Zudem sollte die Disko
nach der Silvesterfeier wegen Renovierungsarbeiten geschlossen werden.
Die thailändischen Behörden wollen den Besitzer des Clubs anklagen, weil er junge Leute unter 20 Jahren in den populären Club gelassen hat.
61 Tote
Zwei Tage nach dem schweren Brand in einem Nachtclub in
Bangkok ist die Zahl der Todesopfer auf 61 gestiegen. Ein Mann und eine Frau
seien in der Nacht auf Samstag ihren Verletzungen erlegen. 89 Verletzte
lagen seinen Angaben zufolge noch im Krankenhaus, davon 26 auf der
Intensivstation.