Vom Hunger getrieben attackieren die Haitianer sogar Hilfsmannschaften. Der Wiederaufbau des Landes wird elf Milliarden Euro kosten.
Die Österreicher lassen an ihrer Spendenfreudigkeit für die Erdbebenopfer von Haiti keine Zweifel. Die Summe der bisher eingegangenen Spenden überstieg am Dienstag die Zehn-Millionen-Euro-Marke. 2,8 Millionen Euro kommen dabei von der Regierung, die restlichen 7,2 Millionen entfallen auf die großen Hilfsorganisationen, wie Caritas, Rotes Kreuz und Volkshilfe, sowie auf den ORF.
Der ORF-Benefizabend am Montag brachte allein 1,3 Millionen Euro an Spendengeldern, rund 3,1 Millionen Zuschauer waren via TV live dabei.
Hilfe vor Ort
Das Rote Kreuz ist mit sechs Helfern vor Ort.
Insgesamt 85 Tonnen Hilfsgüter wurden in den Karibikstaat gebracht. Die
Caritas hat mit österreichischen Spendengeldern 15.000 Zelte und Küchensets
an ebenso viele Familien verteilt. Morgen, Donnerstag, wird Verbandsmaterial
im Wert von 100.000 Euro eingeflogen.
Chaos im Land
Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben hat die
UNO immer noch Schwierigkeiten, dem Ansturm hilfsbedürftiger hungriger
Menschen zu begegnen.
Am Dienstag geriet eine Lebensmittelausgabe vor dem Präsidentenpalast in Port-au-Prince vollkommen außer Kontrolle, weil die 18 uruguayischen UNO-Soldaten der Menge von 4.000 Hilfesuchenden nicht Herr werden konnten.
UNO-Sondersitzung
Auf Antrag Brasiliens wird sich der
UNO-Menschenrechtsrat am heutigen Mittwoch mit der Lage in Haiti nach dem
Erdbeben befassen. Die notwendigen Mittel zum Wiederaufbau des vollkommen
zerstörten Landes wurden auf der Geberkonferenz von Montreal auf bis zu 15
Milliarden Dollar – das sind knapp elf Milliarden Euro – geschätzt.
Geschätzte 150.000 Menschen kamen bei dem Erdbeben ums Leben.