Erdbeben-Chaos
Österreicherin starb in der Haiti-Hölle
14.01.2010
Die 61-Jährige lebte seit vielen Jahren auf der Insel.
Eine gebürtige Österreicherin ist unter den Opfern des Erdbebens in Haiti: Die 61-jährige Linzerin lebte seit vielen Jahren auf der Insel und war mit einem Haitianer verheiratet. Seit Mitte 2008 war sie als Mitarbeiterin des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) tätig, berichtete die Organisation in einer Aussendung. Die Frau hat nach dem Einsetzen des Bebens ihr Haus verlassen und sei von einer umstürzenden Mauer erschlagen worden.
Laut Launsky-TieffenthalPeter Launsky-Tieffenthal, Sprecher des Außenministeriums befinden sich mehrere Österreicher im Krisengebiet auf Haiti. Sechs Landsleute hätten sich in den vergangenen Stunden bei österreichischen Behörden gemeldet und erklärt, sie seien wohlauf, manche von ihnen seien evakuiert worden.
Mutter mit Kind wohlauf
Eine österreichische UNO-Mitarbeiterin
und ihr eineinhalb Jahre altes Kind haben die Erdbebenkatastrophe
ebenfalls körperlich unbeschadet überstanden. Allerdings werde ihr aus
Brasilien stammender Ehemann vermisst, bestätigte Launsky-Tieffenthal. Zur
österreichischen Honorarkonsulin gebe es nach wie vor keinen Kontakt.
Keine definitive Zahl
Das Außenministerium verfügt über keine
definitive Zahl der Österreicher, die sich zum Zeitpunkt des Erdbebens auf
Haiti befunden haben. Infrage kommen einige Mitarbeiter internationaler
Organisationen, die in der Region tätig sind, wobei man laut dem Sprecher
allerdings nicht weiß, ob sie sich zum Zeitpunkt der Erdstöße auf Haiti
befanden.
Heimische Behörden sammeln Informationen
Arthur Weber von
der Vorarlberger Landeswarnzentrale ist am Mittwochabend als Vertreter
Österreichs mit dem EU-Expertenteam von Brüssel nach Haiti geflogen. Am
selben Tag war eine entsprechende Anfrage der EU im Innenministerium in Wien
eingelangt, sagte Ministeriumssprecher Rudolf Gollia. Das Innenministerium
koordiniert über die Bundeswarnzentrale die österreichischen Hilfe-Maßnahmen
für die Opfer des Erdbebens in dem verarmten Staat in der Karibik.
Mangels direkter Kommunikationsmöglichkeit bemühen sich die heimischen Behörden, über die Botschaften der Region, in europäischen Hauptstädten sowie über die Vertretung bei der UNO in New York Informationen zu sammeln. Der für Haiti zuständige Botschafter in Venezuela befinde sich auf dem Weg nach Port-au-Prince, sagte Launsky-Tieffenthal.