Nach dem tödlichen Extrem-Berglauf auf die Zugspitze ermittelt die Staatsanwaltschaft. Der Veranstalter soll die Teilnehmer vorher gewarnt haben.
Der Sprecher der "getgoing GmbH" als Veranstalter des Extremberglaufs auf die Zugspitze, bei dem am vergangenen Sonntag zwei deutsche Läufer gestorben waren, hat am Dienstag "sein Bedauern für die Umstände" ausgedrückt. "Auch wenn ich wollte, ich kann nichts sagen, solange die Ermittlungen noch stattfinden", erklärte der im Bayrischen Garmisch-Partenkirchen ansässige Organisator Peter Krinninger. Krinninger ist ein sehr erfahrener Veranstalter, der zehn Jahre lang Rennleiter beim Ski-Weltcup in Garmisch war.
"Wenn in bis zu zwei Wochen die Untersuchungen abgeschlossen sind, werde ich auf meiner Homepage Stellung beziehen", sagte er. Am Dienstag hatte die Startseite der "getgoing GmbH" noch folgenden Wortlaut: "In Anbetracht der tragischen Vorfälle des diesjährigen Zugspzitzlaufes bitten wir um Verständnis, dass Sie an dieser Stelle noch keinen Bericht vorfinden. Die Untersuchungen auf verschiedenen Ebenen lassen noch keine Stellungnahme zu. Wir möchten es jedoch nicht versäumen an dieser Stelle unser tiefstes Bedauern und unsere persönliche Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen."
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Gegenüber der deutschen BILD wies Krinninger eine Schuld an dem Drama von sich. Er bedauere die Vorfälle, Schuld trage er aber keine. Inzwischen wurden die beiden Bergläufer obduziert, um die genaue Todesursache festzustellen.
Läufer erfroren
Der Tod der beiden Männer beim Extrem-Berglauf auf die Zugspitze am Sonntag geht vor allem auf Unterkühlung der Sportler zurück. In einem Fall habe die Obduktion Unterkühlung als Todesursache ergeben, beim zweiten Opfer kämen daneben auch Herz-Kreislaufprobleme infrage.
Die Ärzte versuchten noch lange, die beiden Zusammengebrochenen zu reanimieren, aber vergeblich. Sechs erschöpfte und unterkühlte Läufer wurden in deutsche Krankenhäuser gebracht. Auch auf österreichischer Seite mussten Teilnehmer des Extrem-Berglaufs geborgen werden.
Teilnehmer gewarnt
Der Veranstalter des 8. Extrem-Berglaufs, die get-going GmbH in Garmisch-Partenkirchen, hatte die Teilnehmer bereits vor Tagen vor Schneefall auf der Zugspitze gewarnt. "Für viele ist der rund 16 Kilometer lange Weg nach oben das Ziel, den nur die Allerschnellsten in gut zwei Stunden bewältigen", warb der Veranstalter.
Spärlich bekleidete Sportler
Die Sportler, die an dem Extremberglauf teilnahmen, waren zum Teil nur sehr leicht bekleidet. "Die Leute trugen teilweise nur T-Shirts und kurze Hosen", berichtete der Ortsstellenleiter der Bergrettung Ehrwald.
Der Lauf startete gegen 9.00 Uhr bei teilweise starkem Regen und einer Temperatur von etwa 15 Grad von Ehrwald auf rund 1.000 Metern Höhe und führte über das "Gatterl" auf die Zugspitze auf 2.962 Meter. "Das Problem war, dass die Sportler zuerst nass waren und dann kam der eiskalte Wind dazu. Dadurch kühlt der Körper sehr schnell aus", sagte Christian Spielmann von der Bergrettung Ehrwald.
Der Wetterumschwung kam plötzlich und brachte Schneefall. "Es fielen bis zu zehn Zentimeter Neuschnee", sagte Spielmann. Zwischen Gletscher und Ziel lagen etwa 450 Meter. "Einige der Teilnehmer haben sich wohl gedacht, dass sie letzten Meter trotz der Bedingungen noch schaffen", meinte er.
Ins Unglück gelaufen
Empört zeigte sich ein Teilnehmer des Rennens. "Die Bergwacht rettet Leute in Bergnot. Dann können sie doch nicht zusehen, wenn Leute beim Laufen so durchhängen. Dann müssen sie die betreffenden Läufer rigoros aus dem Rennen nehmen. Stattdessen haben sie sie buchstäblich in ihr Unglück rennen lassen", wird der Läufer von bild.de zitiert.
Etwa 600 Läufer waren in Ehrwald in Tirol gestartet, um die 2.100 Höhenmeter im Laufschritt zu besteigen.