Benedikt auf Reisen
Päpstliche Safari durch Afrika
17.03.2009
Papst Benedikt XVI. besucht Afrika. Erstmals äußerte er sich zu Kondomen.
Für Papst Benedikt XVI. sind Kondome kein geeignetes Mittel, um Aids zu bekämpfen. Im Gegenteil: Das Verhütungsmittel verschlimmere das Problem nur. Dies erklärte das katholische Kirchenoberhaupt am Dienstag auf seinem Flug nach Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Die einzige Lösung für das Problem sei „eine spirituelle und menschliche Erneuerung der Sexualität“, so der Heilige Vater weiter.
Mehr Ethik gefordert
Der Papst rief zu internationaler
Solidarität auf, damit Afrika unter dem Druck der Wirtschaftskrise nicht
zusammenbreche. Die Finanz- und Wirtschaftswelt solle ethische Fragen in den
Vordergrund rücken: „Diese Wirtschaftskrise ist das Resultat eines ethischen
Defizits.“ Mit diesem Thema werde er sich in seiner neuen Enzyklika
befassen. „Die Enzyklika war fast fertig, doch dann ist die globale
Rezession hinzugekommen, und wir haben den Text revidieren müssen, um der
Menschheit eine Botschaft zu dieser Entwicklung zu bieten“, erzählte der
Papst.
Kampf gegen Sekten
Benedikt XVI. sprach von der Aggressivität
der neuen Sekten in Afrika. „Es stimmt, in Afrika gibt es Probleme mit den
Sekten. Wir verkünden nicht wie sie Wunder und Reichtum. Diese Sekten sind
sehr instabil, und der Katholizismus kann sie mit ihrer Struktur und Einheit
bekämpfen.“
Keine Isolation
Der Papst dementierte, dass er nach der Polemik
um die Aufhebung der Exkommunikation des Holocaust-Leugners Richard
Williamson isoliert sei. „In Wirklichkeit muss ich vor diesem Mythos meiner
Einsamkeit lachen. Ich fühle mich in keiner Weise einsam. Jeden Tag sehe ich
Mitarbeiter und die Bischöfe“, so Benedikt XVI. Er sei von Freunden umringt.
„Einsamkeit gibt es nicht.“
Afrika-Synode
Anlass des Papst-Besuchs in Afrika ist die
Vorstellung des Arbeitspapiers für die Afrika-Synode, die im Oktober im
Vatikan stattfindet, aber auch die 500-Jahr-Feier der Evangelisierung
Angolas.(red)