Erst hatte der Literaturnobelpreisträger eine geplante Deutschlandreise abgesagt, dann auch einen Besuch in Belgien. Nun flog Pamuk in die USA.
Kurz nach der Absage seiner Reisen nach Deutschland und Belgien ist der türkische Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk am Donnerstag überraschend in die USA geflogen. Pamuk sei mit einer Linienmaschine der Fluggesellschaft Turkish Airlines von Istanbul nach New York geflogen, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi.
"Kultureller Besuch"
Pamuk habe einen "kulturellen
Besuch" in den Vereinigten Staaten angekündigt und gesagt, er werde an der
New Yorker Columbia-Universität und anderen US-Hochschulen Vorträge halten.
Pamuk hatte bereits im vergangenen Jahr mehrere Monate als Gastprofessor in
den USA verbracht.
Am Mittwoch hatte Pamuk Reisen nach Deutschland und nach Belgien kurzfristig abgesagt. Presseberichten zufolge verzichtete Pamuk auf die Reisen, weil er um seine Sicherheit fürchtet. Dabei ging es offenbar um die Befürchtung, während seiner Reisen in Deutschland und Belgien zur Armenierfrage und zum Mord an dem Journalisten Hrant Dink befragt zu werden. Neue Äußerungen des Schriftstellers zu diesen heiklen Themen könnten dann zu neuen Anfeindungen gegen ihn in der Türkei führen.