Der aus der Türkei stammende Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca will Pole werden und in Polen, dem Heimatland seines Opfers Johannes Paul II., leben.
Agca, der 1981 auf den damaligen Papst Johannes Paul II. schoss und ihn schwer verletzte, habe außerdem den Antrag gestellt, den Rest seiner Freiheitsstrafe in einem polnischen Gefängnis zu verbüßen, sagte sein Anwalt am Freitag der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Agcas Antrag sei am Donnerstag in der polnischen Botschaft in Ankara eingereicht worden.
Attentäter hält sich für "spiritueller Bruder"
"Ich
bin kein Fremder in Ihrem Land, denn der Nationalheld Polens, Papst Karol
Wojtyla, ist mein spiritueller Bruder", begründete der Türke seinen Wunsch
in einer Petition an den polnischen Präsidenten Lech Kaczynski. Agca sitzt
wegen der Ermordung eines Journalisten in einem türkischen Gefängnis und
soll 2010 freikommen.
Über das Motiv für den Anschlag auf Johannes Paul II. machte Agca stets widersprüchliche Angaben. Der Papst besuchte ihn zwei Jahre nach dem Attentat im Gefängnis und verzieh ihm. Für das Attentat verbüßte er eine 19 Jahre dauernde Haft in Italien, ehe er von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi im Juni des Jahres 2000 begnadigt wurde.
Papst Johannes Paul II. starb am 2. April 2005. Von den Spätfolgen des Attentats hatte er sich nie richtig erholt. Agca hatte ihn am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz in Rom angeschossen und lebensgefährlich am Bauch verletzt.