Auf Brautschau

Papst-Attentäter liebt Italienerinnen

28.04.2009

Ali Agca ist auf Brautschau - der Papst-Attentäter will eine Italienerin.

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© ANSA/EPA
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Der in der Türkei inhaftierte Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca ist eigenen Angaben zufolge zum Katholizismus übergetreten und sucht eine italienische Braut. "Ich suche eine junge italienische Frau, die mit mir korrespondieren will. Natürlich muss sie Katholikin sein, da ich am 13. Mai 2007 (Jahrestag des Papst-Attentates, Anm.) beschlossen habe, zum Katholizismus überzutreten", sagte Agca in einem Interview mit dem italienischen Frauenmagazin "Diva e Donna".

Rom-Reise
"Ich träume von einer einfachen und ehrlichen italienischen Frau, die mir im gemeinsamen katholischen Glauben helfen kann, meinen neuen Weg zu beschreiten", sagte Agca. "Ich bin ein Katholik und ein neuer Mensch dank dieses fantastischen Papstes, der mich umarmt hat. Im Jänner 2010 bin ich frei. Ich will nach Rom reisen, um Papst Johannes Paul II. meinen lieben Bruder, zu würdigen", so der Türke.

Begnadigung
Agca hatte am 13. Mai 1981 auf den damaligen Papst Johannes Paul II. geschossen. Über das Motiv des Anschlags machte Agca stets widersprüchliche Angaben. Der Papst besuchte ihn zwei Jahre nach dem Attentat im Gefängnis und verzieh ihm. Für das Attentat verbüßte er eine 19 Jahre dauernde Haft in Italien, ehe er von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi im Juni des Jahres 2000 begnadigt wurde.

Nach Mord im Knast
In seiner Heimat sitzt der aus dem rechtsradikalen Milieu kommende Agca seitdem wegen der Ermordung des ehemaligen "Milliyet"-Chefredakteurs Abdi Ipekci 1979 sowie zweier ebenfalls in den 1970er Jahren begangener Raubüberfälle im Gefängnis.

Im Jänner 2006 war Agca für einige Tage auf freiem Fuß, da er nach Ansicht des zuständigen Staatsanwalts seine Strafe abgesessen hatte. Das Oberste Berufungsgericht der Türkei machte die Freilassung damals aber wieder rückgängig; Agca kam erneut in Haft. Gleichzeitig wurde die Haftzeit neu berechnet. Die Freilassung des Papstattentäters wurde auf den 18. Jänner 2010 festgesetzt. Dagegen erheben Agcas Anwälte nun Einspruch.

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