Segen "Urbi et Orbi"

Papst feierte Ostermesse in Rom

24.04.2011


Benedikt XVI. forderte Solidarität mit Flüchtlingen aus Afrika.

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Zum Abschluss der mehrtägigen Osterfeierlichkeiten hat Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom die Ostermesse gefeiert. Zehntausende Gläubige und Touristen wohnten bei freundlichem Wetter der Zeremonie auf dem mit Blumen festlich geschmückten Platz bei. Als Höhepunkt erteilte Benedikt XVI. von der Mittelloggia des Petersdoms aus den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis).



Anschließend wollte der 84-jährige Papst in seine Urlaubsresidenz Castel Gandolfo südlich von Rom fliegen, um sich vor der Seligsprechung seines Vorgängers Johannes Paul II. am nächsten Wochenende zu erholen.

Friedliche Lösung für Libyen gefordert
Der Papst rief zu einer friedlichen Lösung des Konflikts in Libyen auf. "Diplomatie und Dialog müssen den Platz der Waffen einnehmen", sagte Benedikt XVI. am Sonntag. Zudem forderte er "Solidarität" mit den vielen Flüchtlingen aus Afrika. Vor dem Segen hatte der 84-Jährige die Ostermesse geleitet.

Das katholische Kirchenoberhaupt sprach zudem Ostergrüße in 65 Sprachen. Die Zeremonie wurde live in zahlreiche Länder übertragen. Auf dem Petersplatz fanden sich mehr als 100.000 Menschen ein. Am Karfreitag hatte sich der Papst erstmals in einem Fernsehinterview Fragen von Bürgern gestellt.

"Urbi et Orbi"
Der apostolische Segen "Urbi et Orbi" gehört zu den bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die imperiale Formel "der Stadt und dem Erdkreis" geht auf die alten Römer zurück. Das antike Reichsbewusstsein setzte die Stadt Rom (urbs) mit dem Erdkreis (orbis) gleich. Die Kirche fügte sie erstmals im 13. Jahrhundert in das offizielle Ritual ein.

Heute wird der Segen zu feierlichen Anlässen etwa am Ostersonntag, am Christtag oder nach einer Papstwahl erteilt. Er muss vom Papst als Bischof von Rom und als Oberhaupt der Weltkirche gespendet werden. Mit päpstlicher Erlaubnis können auch Kardinäle, Bischöfe oder Priester den Segen erteilen.

Die Zeremonie auf dem Petersplatz ist für alle Gläubigen mit einem Sündenablass verbunden. Die Grußbotschaft wird in mehr als 60 Sprachen gesprochen. Zehntausende strömen alljährlich zu den Feierlichkeiten auf den Petersplatz, Millionen verfolgen weltweit über Radio, Fernsehen oder Internet das Geschehen.
 


 
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