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Pariser Polizei ermittelt gegen Strauss-Kahn

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Autorin behauptet, DSK sei wie ein "brünftiger Schimpanse" über sie hergefallen.

Die Staatsanwaltschaft Paris leitete am Freitag Vorermittlungen gegen Strauss-Kahn ein, nachdem die Schriftstellerin Tristane Banon ihn am Dienstag angezeigt hatte. Es handelt sich dabei noch nicht um ein formelles Ermittlungsverfahren. Die 32-jährige Banon zeigte den im Mai zurückgetretenen Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) an, weil er bei einem Interview im Jahr 2003 versucht habe, sie zu vergewaltigen. In einer Fernsehsendung vor mehreren Jahren hatte die Autorin gesagt, Strauss-Kahn sei damals wie ein "brünftiger Schimpanse" über sie hergefallen. Der Name des Spitzenpolitikers war in der Sendung ausgeblendet worden.

Banon erklärte diese Woche, sie habe den 30 Jahre älteren Strauss-Kahn seinerzeit nicht angezeigt, weil sie als damals 23-jährige Praktikantin kaum Chancen gesehen habe, gegen das politische Schwergewicht anzukommen. Auch in ihrem Umfeld sei ihr abgeraten worden, rechtlich gegen den einflussreichen Politiker vorzugehen.

DSK drohen 15 Jahre Haft

Nach Banons Anzeige am Dienstag musste die Pariser Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie Vorermittlungen aufnimmt, ein förmliches Ermittlungsverfahren einleitet oder den Fall einstellt. Versuchte Vergewaltigung verjährt in Frankreich nach zehn Jahren - sollte es zu einem Prozess kommen, drohen Strauss-Kahn 15 Jahre Haft. Tatsächlich dürfte es aber schwierig sein, nach acht Jahren noch Beweise für die angebliche Tat zu erbringen, zumal es keine Zeugen gab. Ihrem Anwalt zufolge halten sich allerdings "zahlreiche Personen" zur Aussage bereit. Nach dem Vorfall im Februar 2003 seien unter anderem mehrere SMS gesendet worden, sagte Banons Anwalt David Koubbi. Medienberichten zufolge schickte Strauss-Kahn der jungen Banon damals im Anschluss an den Vorfall eine Kurzmitteilung.

Der zurückgetretene IWF-Chef drohte der Autorin diese Woche über seine Anwälte mit einer Verleumdungsanzeige. In den USA ist der 62-Jährige angeklagt, weil er ein New Yorker Zimmermädchen zum Oralsex gezwungen und gewaltsam versucht haben soll, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben. Das Verfahren könnte aber möglicherweise eingestellt werden, weil Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers aufgekommen sind.

 In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage von Opinionway für den konservativen "Figaro" gaben 44 Prozent der Befragten an, Strauss-Kahn würde "einen guten Präsidenten" abgeben - eher sogar als Oppositionsführerin Martine Aubry, die als Kandidatin bei der Vorwahl antritt und in der Umfrage nur auf 41 Prozent kam. Allerdings lag der frühere Chef der Sozialistischen Partei (PS), Francois Hollande, mit 50 Prozent Zustimmung vor beiden Parteigenossen.




 

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