Eine Hochwasserkatastrophe sucht Manila heim.
Ein heftiger Tropensturm hat die philippinische Hauptstadt Manila unter Wasser gesetzt und in der Millionenmetropole und ihrer Umgebung mindestens 140 Menschen in den Tod gerissen, mindestens 32 werden noch vermisst. In Manila fiel in neun Stunden mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat. Es waren die schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 40 Jahren, teilten die Behörden mit.
In der Stadt spielten sich dramatische Szenen ab: Menschen klammerten sich aneinander und wateten in hüfthohem Wasser durch Einkaufsstraßen, um sich in Sicherheit zu bringen. Bäche waren zu reißenden Strömen angeschwollen. Zahlreiche Menschen wurden vom Wasser mitgerissen. Verzweifelt hielten sie sich an Ästen und Trümmern fest.
Warten auf den Dächern
Tausende saßen auf Dächern und in
Baumkronen und warteten auf Rettung. Die Behörden setzten Hubschrauber und
Gummi-Boote ein. 80 Prozent der Stadt waren zeitweise ohne Strom. Insgesamt
war eine Viertelmillion Menschen betroffen.
Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo machte sich selbst ein Bild in betroffenen Stadtteilen und rief den Notstand aus. Das macht zusätzliche Gelder für Rettungsmaßnahmen frei.
Tropensturm Ketsana war am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern über die Region hinweggefegt. Neben Manila war auch die Nachbarprovinz Rizal betroffen. Dort waren mindestens 49 Todesopfer zu beklagen. Ganze Städte standen vollständig unter Wasser. Nach Angaben von Verteidigungsminister Gilbert Teodoro wurden am Sonntag mehr als 20 Menschen vermisst.