148 Tote

Pilot als Schuldiger für Absturz

21.07.2009

Fünf Jahre nach dem Absturz in Ägypten wird schwere Kritik laut.

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Fünf Jahre nach dem Absturz eines Fliegers mit 148 Menschen in Ägypten verschärft sich die Kritik an der Billigfluglinie Flash Airlines. Mit seiner vorherigen Berufserfahrung und seiner kurzen Ausbildung für Linienflüge hätte der Pilot nicht gleich als Kapitän an den Steuerknüppel gelassen werden dürfen, befanden die französischen Gutachter in einem Zwischenbericht an das Gericht in Bobigny im Großraum Paris, wie die Tageszeitung "Le Parisien" am Dienstag berichtete.

Schlechte Ausbildung
Der Kopilot sei "äußerst verkürzt" für die Boeing 737-700 geschult worden; seine Ausbildung im Liniendienst habe nicht im geringsten ausgereicht, um seine Unerfahrenheit auszugleichen. Bei dem Absturz vor dem ägyptischen Badeort Scharm el Scheich im Jänner 2004 waren alle Insassen ums Leben gekommen, unter ihnen 134 Franzosen.

Der Pilot habe in den beiden Wochen vor dem Unfall im Jänner 2004 anstrengende Schichten mit weniger Ruhezeiten gehabt, als üblich sei, hieß es laut "Parisien" in dem Gutachterbericht. Deshalb habe wahrscheinlich auch "Müdigkeit" eine Rolle gespielt. Zudem seien die beiden Männer kein besonders gutes Team gewesen. Der Pilot habe durchweg das Sagen gehabt, und "aktive Zusammenarbeit hat quasi gefehlt".

Verfahren
Im März vergangenen Jahres hatte ein französisches Berufungsgericht den Hinterbliebenen die Möglichkeit gegeben, ein Verfahren in den USA anzustrengen, um Herstellungsfehler bei Boeing geltend zu machen. Französische Ermittler waren aber stets von einem Pilotenfehler als Unfallursache ausgegangen.

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