Ein waghalsiges Flugmanöver soll dem Piloten des Kleinflugzeuges zum Verhängnis geworden sein. Nach einer engen 180 Grad-Kurve raste er in das Wohnhaus.
Dem Todesflug von US-Baseballstar Cory Lidle ist offenbar ein waghalsiges Flugmanöver über New York vorangegangen: Der Pilot Lidle und sein Begleiter hätten vor dem Absturz am Mittwoch versucht, über dem East River an der Ostseite Manhattans eine sehr enge 180-Grad-Kurve zu fliegen, berichtete die "New York Times" am Freitag.
Dieses Manöver an der Stelle sei derart kompliziert, dass selbst erfahrene Piloten darauf nach Möglichkeit verzichteten. Der 34-jährige Lidle hatte erst im Februar seine Fluglizenz bekommen. Sein Begleiter, der 26 Jahre alte Tyler Stanger, war nach Informationen der Zeitung ein erfahrener Fluglehrer, hatte aber kaum Flugpraxis in dem stark frequentierten Luftraum über Manhattan.
Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf erste Ermittlungsergebnisse, dass Lidle und Stanger der Flugkontrolle gemeldet hätten, über dem East River eine 180-Grad-Kurve nach links zu fliegen. Kurz darauf seien sie in ein Wohnhaus gerast. Der East River ist nur etwa 600 Meter breit, was nicht viel für eine solche Kurve ist. Der Flugschul-Besitzer Stanley Anderson sagte der Zeitung: "Es war kein Spielraum für Fehler. Ich würde hier niemals eine 180-Grad-Kurve versuchen, niemals."
Die Ursache des Unfalls, der zunächst schlimme Erinnerungen an die Anschläge vom 11. September 2001 geweckt hatte, war am Freitag weiterhin unklar. Ebenfalls ungewiss blieb zunächst, ob Lidle oder Stanger das Steuer der Kleinmaschine vom Typ Cirrus SR20 führten. Beide wurden bei dem Aufprall gegen das Wohnhaus getötet.